Karlsruhe-Knielingen. Nach dem Umbruch im letzten Sommer hat der TV Knielingen das Wagnis mit jungen, aber wenigen Spielern mit Badenliga-Erfahrung und einem neuen Trainer anzutreten, der noch nicht in der Badenliga tätig war, erfolgreich bewältigt. Das Saisonziel Klassenerhalt wurde bereits vor dem letzten Spieltag geschafft. In der Tabelle belegt man Rang neun.
Ausnahmslos zufriedene Gesichter trifft man derzeit im Kreis der Verantwortlichen des Männer-Badenligisten TV Knielingen, wenn es um die abgelaufene Saison geht. „Klar wussten wir vor der Saison nicht, wie es ausgeht. Der personelle Umbruch war ja alternativlos. Aber ich hatte immer viel Vertrauen zu den handelnden Personen.“, bekennt TVK-Handballabteilungsleiter Sven Palec.
Dabei scheint der agile „Kaderplaner“ Marco Hägele – in Personalunion auch noch Co-Trainer und Vorsitzender des Knielinger Handballfördervereins – einiges richtig gemacht zu haben. Die in der Hauptsache von ihm zusammengestellte Mannschaft passte menschlich und sportlich sehr gut zusammen. Mit Erkan Öz engagierte er zudem auch noch einen Trainer von der linken Rheinseite, der sich als Glücksgriff erwies. Der hatte allerdings von Anfang an mit dem Dreipunktabzug wegen der Knielinger Nichterfüllung der Schiedsrichtersolls zu kämpfen. Verletzungssorgen kamen hinzu. Öz war also immer wieder gezwungen zu improvisieren. „Dafür bin ich Trainer.“, kommentierte er einmal knapp.
„Hilfreich war natürlich, dass wir nach der ordentlichen Vorbereitung, bei der alle Spieler gut mitgezogen haben, einen relativ guten Start hingelegt haben. Zuhause klappt es ganz gut, Schwierigkeiten hatten wir aber öfter auswärts.“, erklärt Erkan Öz mit Blick auf die Vorrunde. Richtige Pleiten gab es nur wenige zu verkraften und die Spieler merkten, dass sie durchaus in der Liga bestehen können. „Wenn man sich so umhörte in der Handballgemeinde, waren wir vor der Runde von vielen als der Abstiegskandidat schlechthin ausgemacht gewesen. Tja, es kam anders und wir sind sehr stolz auf die Mannschaft.“, meint TVK-Sprecher Thomas Holstein.
Auch während einer Serie von fünf Niederlagen in der Rückrunde blieben die Verantwortlichen ruhig, als dann doch das Abstiegsgespenst drohte. Im starken Schlussspurt machte sich die intensive Vorbereitung bezahlt. „Da konnten meine Spieler noch was drauflegen, weil sie im Sommer gut an der Fitnessgrundlage gearbeitet hatten. Die Jungs waren fit bis zur letzten Minute und die letzten fünf Saisonspiele haben wir auch deswegen gewonnen. Entscheidend war aber für mich, dass wir als Mannschaft funktioniert haben und da auch während der Saison gewachsen sind. Unsere Abwehr hat sich zudem meist als Bollwerk präsentiert. Leider wurden zeitweise zu viele Torchancen liegen gelassen. In den meisten Spielen, die wir verloren haben, waren wir nahe am Erfolg dran. Da ärgert mich der eine oder andere Punktverlust immer noch. Meine Bilanz fällt aber insgesamt sehr positiv aus. Und wenn man die drei Strafpunkte noch hinzurechnet, wäre es Platz fünf in der Abschlusstabelle mit einem ausgeglichenen Punktekonto gewesen.“ Tatsächlich haben die Knielinger nach den Abgängen nicht weniger Leistungsträger vor der Runde eine Mannschaft zusammengestellt, die sich immer als Team begriff, egal wie viele Einsatzzeiten jeder Spieler bekam. Das Knielinger Erfolgsmodel: „Die Mannschaft ist der Star“.