Mainz – Prof. Dr. Helmut Herminghaus hat für seine Verdienste zur Entwicklung des Elektronenbeschleunigers Mainzer Mikrotron (MAMI) den Horst Klein-Forschungspreis erhalten.
Der Preis wurde bei einer Feierstunde anlässlich der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Dresden verliehen. Herminghaus hat über viele Jahre die Arbeitsgruppe „Beschleuniger“ am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) geleitet. Mit der von ihm konzipierten Beschleunigeranlage hat er Mainz zu einer Spitzenstellung auf dem Gebiet der Hadronenphysik verholfen.
Die dreistufige Rennbahn-Mikrotronkaskade verbindet ein originelles Konzept mit höchster Zuverlässigkeit und Präzision, was über Jahrzehnte hinweg weltweit beachtete Forschungsergebnisse ermöglicht hat. Auch heute bildet MAMI einen wichtigen Bestandteil von prestigeträchtigen Forschungsprojekten wie dem DFG-Sonderforschungsbereich „The Low-Energy Frontier of the Standard Model“ am Institut für Kernphysik oder dem Exzellenzcluster „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter“ (PRISMA).
Der „Horst Klein-Forschungspreis für hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Physik der Beschleuniger“, so die vollständige Bezeichnung des Preises, ist nach dem Physiker Horst Klein (1931-2012) benannt. Er wurde von der Horst-Klein-Stiftung der Universität Frankfurt und dem Physikalischen Verein Frankfurt gestiftet und soll jährlich für international herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Physik der Beschleuniger verliehen werden.
Neben einer Urkunde erhalten die Preisträger ein Preisgeld von 5.000 Euro. Der Preis wurde dieses Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit dem Arbeitskreis Beschleunigerphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vergeben und vom Vorsitzenden des Arbeitskreises, Prof. Dr. Wolfgang Hillert, überreicht.
Helmut Herminghaus, geboren 1928, hat Physik in Frankfurt studiert und dort auch promoviert. Als Postdoc ging er von 1962 bis 1963 zum DESY nach Hamburg und wurde dann 1963 ans Institut für Kernphysik an die Universität Mainz berufen. Er war der erste experimentelle Beschleunigerphysiker an dem 1957 gegründeten Institut.