Weinheim – 80 Prozent der Brustkrebszellen tragen Hormonrezeptoren auf ihrer Oberfläche. Kommen diese in Kontakt mit bestimmten weiblichen Geschlechtshormonen, regt das die Krebszellen zum Wachstum an.
„Daraus ergibt sich ein sehr effektiver therapeutischer Ansatz: Wenn man die Rezeptoren blockiert, kann man die Tumorzellen quasi aushungern“, erklärt Dr. med. Bettina Müller, Oberärztin am Brustzentrum der GRN-Klinik Weinheim. „Die antihormonelle Therapie ist daher eine sehr effektive Behandlungsform.“ Bei einem Vortrag am Mittwoch, 17. Mai 2017, um 18.30 Uhr im Ärztehaus II, Röntgenstraße 3, Raum Florenz, wird die Gynäkologin erklären, wie die Therapie wirkt, welche Nebenwirkungen auftreten und wie man diesen begegnen kann. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Was Frauen bewegt“ zu verschiedenen gynäkologischen Themen.
Als Wirkstoffe kommen sogenannte Antiöstrogene, Gegenspieler des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen, oder Aromatasehemmer, die die Bildung von Östrogen im Körper der Patientin unterdrücken, zum Einsatz. Für die Tumorzellen laufen beide Therapievarianten auf das Gleiche hinaus: Die Vermehrung der Krebszellen kommt zum Stillstand oder verlangsamt sich immerhin deutlich. Inzwischen stehen mehrere antihormonelle Medikamente zur Verfügung. „Wir können je nach Eigenschaften des Tumors und eventuell bestehenden Begleiterkrankungen das am besten geeignete Medikament auswählen“, erklärt Dr. Müller. „Wie leider bei jeder wirkungsvollen Therapie gibt es zum Teil belastende Nebenwirkungen. Aber damit lassen wir unsere Patientinnen nicht allein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden abzumildern. Es ist daher wichtig, uns entsprechend Rückmeldung zu geben.“ Die betroffenen Frauen nehmen die antihormonellen Medikamente in der Regel vorbeugend fünf bis zehn Jahre lang täglich als Tabletten ein.
Das zertifizierte Brustzentrum Weinheim
Die Expertinnen und Experten im zertifizierten Brustzentrum Weinheim haben sich auf die Behandlung von Brusterkrankungen spezialisiert. Sie betreuen ihre Patientinnen ganzheitlich, von der Diagnose über die individuelle Therapie. Das Brustzentrum Weinheim ist seit 2008 nach OnkoZert entsprechend den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) zertifiziert und stellt sich regelmäßig der Re-Zertifizierung – zuletzt im Oktober 2016. Dies ist Ausdruck höchster Qualitätsstandards in allen Bereichen und dokumentiert umfassende medizinische wie soziale Kompetenz.