Ellerstadt – Strom aus Sonnenenergie: Der entsteht ab sofort im Solarpark „Deponie Ellerstadt“. Die Photovoltaikanlage auf dem Standort der ehemaligen Deponie des Landkreises Bad Dürkheim, die vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) saniert wird, ist das erste Projekt der im März gegründeten „Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH.“ Den symbolischen Startknopf der Solaranlage drückten am 9. Mai 2017 Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Rainer Nauerz, Prokurist Pfalzwerke, Jan Vonhöne, Geschäftsführer Pfalzsolar und die beiden Geschäftsführer der „Neue Energie“, Klaus Pabst und Leonhard Schädler.
Die Bauarbeiten für den Solarpark starteten bereits im November auf dem südlichen Teil der ehemaligen Deponie, der bereits saniert wurde. Mehr als 6000 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von rund 1,7 MWp wurden installiert. Nun konnte die Anlage offiziell in Betrieb genommen werden.
„Photovoltaikanlagen sind optimale Lösungen für die Folgenutzung sanierter Deponien“, sagt Landrat Ihlenfeld. „Die Investition in sauberen Strom ist für Kreis und AWB ein lohnendes Projekt. Zudem können wir ein kleines Stück dazu beitragen, den Energiebedarf unserer Bürger mit im Landkreis erzeugtem Strom zu decken.“ Etwa 470 Haushalte können pro Jahr mit dem Strom der Photovoltaikanlage Ellerstadt versorgt werden (unter Annahme eines durchschnittlichen Stromverbrauchs von 3500 kWh pro Haushalt).
„Mit den Pfalzwerken haben wir den idealen Partner für dieses Projekt gefunden“, sagt Ihlenfeld. Rainer Nauerz als Vertreter der Pfalzwerke dankt für das entgegengebrachte Vertrauen. „Der Solarpark in Ellerstadt ist ein guter Start für unsere Partnerschaft. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch viele weitere, lohnenswerte Projekte gemeinsam angehen werden“, so Nauerz.
Den Bau verantwortete die Pfalzsolar, eine Tochter der Pfalzwerke. „Der Solarpark Ellerstadt ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Natur- und Umweltschutz optimal vereinen lassen“, sagen Thomas Kercher und Jan Vonhöne, Geschäftsführer der Pfalzsolar. Zugleich habe insbesondere der Natur- und Artenschutz die Projektentwicklung immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt – doch dank der sehr guten Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Ellerstadt, der Verbandsgemeinde Wachenheim, der Struktur und Genehmigungsdirektion Süd und dem zuständigen Abfallwirtschafsbetrieb konnten alle Herausforderungen auf dem Weg zur Baugenehmigung erfolgreich gemeistert werden.
Das Projekt in Ellerstadt fällt nicht unter die Freiflächenanlagenausschreibungsverordnung (FFAV), sondern erhält die im EEG 2014 (Erneuerbare-Energien-Gesetz) geregelte Einspeisevergütung in Höhe von 8,91 Cent pro Kilowattstunde für 20 Jahre zuzüglich des Inbetriebnahmejahres.
Betreiber der Photovoltaik-Anlage ist die Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH. Sie wurde von Pfalzwerke und dem Landkreis Bad Dürkheim gegründet, den Vertrag haben am 30. März Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld und seitens Pfalzwerke René Chassein und Rainer Nauerz unterschrieben.
Für die beiden gleichberechtigten Gesellschafter – Landkreis Bad Dürkheim und Pfalzwerke halten jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile – wurden Leonhard Schädler seitens der Pfalzwerke und Klaus Pabst, Werkleiter des AWB, für den Landkreis zu Geschäftsführern bestellt. Beide Gesellschafter werden im Unternehmen mit jeweils vier Mitgliedern im Aufsichtsrat vertreten sein.
Die Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH hat das Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung sowohl im Strom- als auch im Wärmesektor innerhalb des Landkreises abzustimmen und voranzutreiben. Zu den Aufgaben gehören die Planung, die Finanzierung, der Bau und der Betrieb von hocheffizienten Anlagen zur Wärme- und Stromversorgung insbesondere aus erneuerbaren Energien, die Wahrnehmung umfassender Energieberatungs- und Dienstleistungen sowie alle Leistungen rund um das Thema Energieeffizienz. Für größere Projekte können Tochterunternehmen gegründet werden, um hierdurch unter anderem eine Beteiligung von Dritten zu ermöglichen.
„Mit dieser Gesellschaft gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft der erneuerbaren Energien im Landkreis. Als Kreisverwaltung tragen wir dazu bei, diesen Bereich für unsere Bürger weiter auszubauen“, so der Landrat.