Leimen – Dort, wo eine große, über 50 Jahre währende Feuerwehrkarriere begonnen hatte, endete jetzt mit der Verabschiedung von Peter Michels aus dem Amt des Kreisbrandmeisters und Leiters des Amtes für Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz beim Rhein-Neckar-Kein ein intensives Engagement den Schutz der Menschen im Landkreis und weit darüber hinaus, in der Großen Kreisstadt Leimen.
Es falle ihm wahrlich nicht leicht, so viel geballten Sachverstand, so große Erfahrung, so großartigen Einsatzwillen auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene in den Ruhestand ziehen zu lassen, stellte Landrat Stefan Dallinger fest. Doch nun sei der Tag des Kommandowechsels gekommen zu Udo Dentz gekommen, dem bisherigen Stellvertretenden Kreisbrandmeister, der die Veranstaltung auch moderierte. Der Landrat zeichnete Peter Michels für seine Verdienste um den Brand- und Katastrophenschutz im Rhein-Neckar-Kreis mit der Silbernen Ehrenmedaille des Kreises aus. Es sollte nicht die einzige Ehrung für eine Persönlichkeit bleiben, die, das klang in den Grußworten zahlreicher Weggefährten immer wieder an, für ihre offene und ehrliche Art, für ihr kompetentes, an Problemlösung orientiertes Arbeiten und wegen ihres großen Ideenreichtums ein beliebter Gesprächspartner gewesen ist.
Im Auftrag des Innenministers überreichten Ministerialdirigent Hermann Schröder und Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen das Feuerwehrehrenzeichen der Sonderstufe und Bürgermeister Markus Zeitler als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Neckar das Ehrenkreuz in Gold, beides die höchsten Aus-zeichnungen, die diese Institutionen vergeben können.
Peter Michels stand seit 1. September 1992 in Kreisdiensten, war seit 1. Januar 1998 ehrenamtlicher Kreisbrandmeister und leitete seit 2005 das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz. In allen diesen Funktionen zeichnete er sich als überaus kompetenter Ansprechpartner für die Oberbürgermeister, Bürgermeisterin und Bürgermeister der 54 Städte und Gemeinden aus und hat 107 Feuerwehrabteilungen und neun Werksfeuerwehren beraten. Dabei hat ihm besonders am Herzen gelegen, kleineren Feuerwehren zu helfen, sich fortzuentwickeln. Zudem war er zuständig, die Landeszuschüsse für Feuerwehrinvestitionen, rund eine Million Euro pro Jahr, gerecht zu verteilen. Besondere Verdienste erwarb er sich beim Aufbau der Integrierten Feuerwehrleitstelle, zusammen mit den Rettungsdiensten die technische Lebensversicherung für eine Million Menschen im Rhein-Neckar-Raum sowie beim Aufbau eines Führungs- und Lagezentrums für Großschadensereignisse, das ebenfalls in Ladenburg angesiedelt ist. Ministerialdirigent Schröder, ein langjähriger Weggefährte von Peter Michels, hob ergänzend dessen Tätigkeit für die Landesfeuerwehrschule, seinen Einsatz für die Gründung der Jugendfeuerwehr Baden-Württembergs und dessen Konzept für die Tunnelrettungszüge hervor, das landes- und bundesweit Vorbild gewesen sei.
Eingangs hatte Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald auch an das kommunalpolitische Engagement von Peter Michels für die Stadt erinnert, während Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht als Vertreter der Bürgermeister im Kreisverband des Gemeindetags Baden-Württemberg für die Förderung der Feuerwehren dankte. Er habe alle im Blick gehabt und sich für deren gute Entwicklung eingesetzt. Er sei das wahre HLF 20 im Kreis gewesen, das Hochleistungslöschfahrzeug, schmunzelte er. Die Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag, Claudia Felden, gestand für wirklich alle Fraktionen im Kreistag, dass man im vergangenen Jahr am liebsten NEIN gesagt hätte, als es darum ging, der Entlassung aus dem Dienst als Ehrenbeamter von PM auf eigenen Antrag zuzustimmen – aber aus Respekt vor der Lebensleistung habe man es dann doch einstimmig getan. Michels habe sein ganzes Leben der Feuerwehr gewidmet und der Hilfe für Menschen in Not – das sei großartig, betonte sie. Jürgen Wiesbeck sprach schließlich für alle Hilfsorganisationen von ASB, Malteser, DRK Heidelberg und Mannheim, THW, DLRG und viele weitere, die im Kontext der Rettungsleitstelle mitarbeiten. Michels habe als Kreisbrandmeister und als Amtsleiter immer ein offenes Ohr und einen Blick für die Hilfsorganisationen gehabt, die sich bei ihm nie im zweiten Glied gefühlt hatten. Er habe sie spüren lassen, dass es bei einem großen Schadensfall auf das Zu-sammenwirken aller ankommen würde und alle partnerschaftlich zusammenstehen würden.
Am Ende der von der Stadt- und Feuerwehrkapelle Leimen und dem Feuerwehrchor Ladenburg umrahmten Veranstaltung dankte der scheidende Kreisbrandmeister, sichtlich bewegt ob der vielen lobenden Worte, allen, die diesen Abend vorbereitet hatten. Er sei froh, dass es ihm gelungen sei, viele seiner Ideen umzusetzen, und dankte besonders dem Feuerwehr-Seelsorgeteam um Eike Dörtzbach und Thomas Eisermann für den Einsatz, der vielen Feuerwehrkameraden und Privatpersonen schon eine Hilfe gewesen sei und allen Kolleginnen und Kollegen im Fachamt für deren Unterstützung. Dann wandte er sich an Landrat Stefan Dallinger: „So, das war’s. Ich melde mich ab in den Ruhestand.“