Darmstadt, Hessen (ots) – Einen großen Ermittlungserfolg können Staatsanwaltschaft und Polizei im Kampf gegen den Wohnungseinbruch verzeichnen. Nach einer Vielzahl von Wohnungseinbrüchen und Einbruchsversuchen in Hessen und weiteren Bundesländern konnten Polizeibeamte nach umfangreichen Ermittlungen am Mittwochvormittag (10.05.2017) am Frankfurter Hauptbahnhof einen 40-jährigen Mann festnehmen.
Ihm wird zur Last gelegt, in über 900 Fällen Wohnungseinbrüche oder Einbruchsversuche begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat bereits den Erlass eines Haftbefehls beim Amtsgericht Darmstadt beantragt. Der Tatverdächtige wird am Donnerstagmittag (11.05.2017) dem Haftrichter vorgeführt.
Nach einer Vielzahl von Einbrüchen im Rhein-Main-Gebiet seit Dezember 2016 war der 40-Jährige erstmals in das Visier der Ermittler geraten. Aufgrund der bei allen Einbrüchen gleichen Vorgehensweise war schnell klar, dass es sich in allen Fällen um den gleichen Täter handeln könnte. Da die Tatorte nicht nur in Hessen, sondern auch in
Bayern und Nordrhein-Westfalen lagen, übernahm das Hessische Landeskriminalamt die Koordination der weiteren Ermittlungen.
Nachdem sich kurz darauf allein in der Darmstädter Heimstättensiedlung 93 Taten, davon 90 Einbruchsversuche, ereignet hatten, übernahm die Staatsanwaltschaft Darmstadt mit dem Polizeipräsidium Südhessen federführend die weiteren Ermittlungen. Den Darmstädter Ermittlern gelang es, im März 2017 den Tatverdächtigen zu identifizieren.
Unter Leitung der südhessischen Ermittler und Beteiligung der angrenzenden Präsidien wurde daraufhin die Arbeitsgruppe „Quick“ eingerichtet. Diese führte die umfangreichen und zielgerichteten Ermittlungen gegen den 40-Jährigen. Hierbei wurde festgestellt, dass der Mann äußerst mobil war und seine Taten nahezu in der ganzen Bundesrepublik verübte. Die Vorgehensweise war hierbei immer gleich. Er hebelte in Wohngebieten an den Türen von Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Schaffte es der Täter, binnen weniger Sekunden eine Tür aufzubrechen, ging er in den Flur des Hauses und nahm von dort mit, was er fand. Schaffte er es nicht, sich Zugang zu verschaffen oder fand nichts Wertvolles, zog er weiter und versuchte sein Glück beim nächsten Haus.
Letztmalig fiel der Tatverdächtige am frühen Dienstagmorgen (09.05.2017) in Düsseldorf auf, wo er vor einer Polizeikontrolle flüchtete. Von Düsseldorf setzte er sich nach Frankfurt ab. Hier konnten ihn die Ermittler am Mittwochvormittag lokalisieren und festnehmen.
Der 40-jährige Tatverdächtige ohne festen Wohnsitz in Deutschland ist hinreichend polizeibekannt. Er wurde bereits 2004 wegen einer gleichgelagerten Einbruchsserie rechtskräftig verurteilt. Die Polizei ging davon aus, dass er für 1.200 Fälle in Betracht kam.
Im Zuge der weiteren noch andauernden Ermittlungen wird sich zeigen, ob dem Tatverdächtigen noch weitere Fälle zur Last gelegt werden können.