Heidelberg – Bis vor einem Jahr war der Gruß von der Tabellenspitze für den HRK noch fast so selbstverständlich wie der tägliche Sonnenaufgang, doch mit dem Umbruch im Kader fand sich der Serienmeister der Jahre 2010 bis 2015 in dieser Saison in der ungewohnten Verfolgerrolle wieder. Am Samstag hat der HRK mit einem Bonuspunktsieg über den schwächelnden Tabellenführer TV Pforzheim, der in einem packenden Hinspiel den Klub noch mit 37:24 bezwingen konnte, aber nun endlich wieder die Gelegenheit die Tabellenspitze zurückzuerobern.
Der Klub befindet sich nach einer schwierigen Hinrunde, bei der phasenweise bis zu 13 Stammspieler mit Verletzungen ausfielen, wieder im Aufwind. Mit vier deutlichen Bonuspunktsiegen und der Maximalausbeute von 20 Punkten ist der Ruderklub das Team der Rückrunde und konnte vor allem dank einer kaum zu überwindenden Defensive und geradlinigen Angriffsspiel den Rückstand auf Pforzheim von zehn auf gerade einmal drei Punkte verkürzen. Ein Sieg über Pforzheim wäre in Betracht des Heimrechts, welches der Tabellenführer der 1. Bundesliga Süd im Halbfinale genießt, gleich doppelt wichtig. So könnte eine doppelte Reise nach Berlin in nur einer Woche, bei Erreichung des DM-Finales, vermieden werden.
7er Nationalspieler und Schröder gesperrt, Vollenkemper zurück im Kader
Doch gerade in den Aufwind der Mannschaft platze diese Woche die Hiobsbotschaft für Chef-Trainer Pieter Jordaan. Der DRV hat die HRK 7er Nationalspieler Buckman, Liebig, Hohl, Aounallah und Mathurin für alle ausstehenden Bundesligaspiele gesperrt. Selbst in einem möglichen Finale ist die Freigabe wohl nicht vorgesehen. Immerhin können mit Jaco Otto, Jarrid Els und Raynor Parkinson drei weitere 7er Nationalspieler eingesetzt werden, da diese sich mehr auf das 15er Rugby und somit den HRK konzentrieren möchten. Nach zwei unnötigen Roten Karten in der Vorwoche gegen Jörn Schröder und Nikita Ovchinnikov plagen Jordaan zudem auch Sorgen um die 1. Reihe, fehlen mit Hakler Chris Kleebauer und Loris Geibel doch am Wochenende gleich zwei weitere 1. Reihe Spieler. Die etatmäßigen Flanker Benedikt Rehm auf Prop oder Kehoma Brenner auf seiner alten Hakler-Position könnten deshalb auf ungewohnten Positionen zum Einsatz kommen.
„Es wird ein ganz hartes Spiel gegen Pforzheim. Auch wenn sie in der Rückrunde noch nicht ihre beste Form gezeigt haben, rechnen wir am Samstag mit einer starken Pforzheimer Mannschaft am Harbigweg. Mit Timo Vollenkemper und Ray Parkinson sind zwei ganz wichtige Spieler wieder im Kader und alle anderen Spieler haben die letzten Woche mit guten Leistungen bewiesen, dass wir auch ohne unsere 7er Nationalspieler die beste Mannschaft der Bundesliga-Rückrunde sind. Dies gilt es am Samstag nun zu unterstreichen“ so ein zuversichtlicher Pieter Jordaan im Vorfeld der Partie.