Heidelberg. Die Rugby-Frauen des SC Neuenheim 02 sind neuer Deutscher Rugby-Meister! Das Team um Trainer Marcus Trick sicherte sich am Samstagnachmittag im 30. Endspiel der Frauen-Bundesliga im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark mit 58:0 gegen den ASV Köln souverän den 13. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Für den SCN war es bereits die fünfte Final-Teilnahme in Folge. Zuvor war man jedes Mal dem Serienmeister der vergangenen Jahre, dem Heidelberger RK, unterlegen.
Die Neuenheimerinnen belohnten sich damit für eine ganz starke Saison: In allen Spielen ungeschlagen, konnte lediglich im Auswärtsspiel bei Endspielgegner ASV Köln (15:12)
kein offensiven Bonuspunkt geholt werden. Auch der Einzug ins Finale gelang mehr als eindeutig mit 101:5 gegen den FC St. Pauli. Trotzdem ist auch für solch eine gut vorbereitete Mannschaft ein Endspiel keine leichte Angelegenheit, wie Trainer Marcus Trick nach dem Spiel feststellte: „Ich bin wirklich begeistert, wie wir das heute gelöst haben. Die Anspannung vor dem Spiel war riesig. In den ersten 15 Minuten sah es auch nicht so aus, als dass das Spiel so ausgehen würde.“
Doch die Arbeit der Trainer und der Spielerinnen in den letzten drei Jahren hat sich vor rund 500 Zuschauern dann doch ausgezahlt. „Spätestens nach dem zweiten Versuch haben die Mädels gemerkt, was sie können. In den ersten Minuten haben wir noch viel zu hastig gespielt. Doch als die beiden Erhöhungen von ganz Außen durch Leonie Hollstein gemacht wurden, war klar, hier geht was. Leonie Hollstein hat ein Riesenspiel gemacht, aber wirklich alle haben Gas gegeben, alle haben gewusst, worum es geht. Vor allem die Stürmer haben viel dazu beigetragen, dass das Spiel so ausging.“
Der ASV Köln hatte mit dem Einzug ins Finale bereits sein Saisonziel erfüllt. Eine Woche vor dem Finale besiegten die Rheinländerinnen im heimischen Kölner Rugby-Park knapp mit 20:19 Titelverteidiger Heidelberger RK und sicherte sich damit ihre erste Finalteilnahme in der Frauenbundesliga. Auch gegen die Neuenheimerinnen stellte sich der ASV Köln in der Saison als härtester Gegner heraus. Doch die Chancen, auch selbst im Finale zu punkten, blieben komplett aus. Das Fazit vom Kölner Trainer Marcus Sermersheim nach dem Spiel fiel deshalb auch klar aus: „Der Gegner hat verdient gewonnen, die waren uns einfach überlegen. Wir haben nicht umsetzen können, was wir trainiert haben. Wir haben es nicht geschafft, deren Tempo rauszunehmen.“