Mannheim – Die Berliner Straße ist eine vielbefahrene Hauptradroute und verbindet im Mannheimer Radverkehrsnetz den Hauptbahnhof und Wasserturm mit dem Neckartalradweg sowie den nördlichen Stadtteilen. Im Zuge des Ausbaus und Optimierung des stadtweiten Radnetzes wurde seit Ende 2016 die Berliner Straße saniert, der Verkehrsraum neu geordnet und vor allem zu einer Fahrradstraße umgebaut. Die neue Verkehrsführung, ein angehobener Kreuzungsbereich und neue Markierungen erleichtern den Radfahrern nun den täglichen Weg ins Stadtzentrum. Dies ist eine weitere Maßnahme aus dem städtischen 21-Punkte-Programm für die Verbesserung des Radverkehrs. Für den Umbau investierte die Stadt Mannheim rund eine Million Euro.
Die Änderungen zeigen sich am deutlichsten im neuen Kreuzungsbereich Berliner Straße und Lameystraße. Neben den Verbesserungen für den Radverkehr wurden im Zuge der Maßnahme auch Verbesserungen für die Aufenthaltsqualität und für den Fußgängerverkehr realisiert. Der Kreuzungsbereich wurde angehoben, rot markiert und stellt somit den bevorrechtigten Bereich für Radfahrer heraus. Die Gehwege wurden im Kreuzungsbereich verbreitert und auf ein einheitliches Niveau angehoben. Der gesamte Verkehrsknoten wurde durch das Vorziehen der Seitenräume für alle Verkehrsteilnehmer übersichtlicher.
Bürgermeister Lothar Quast: „Mannheim ist auf dem Weg zu eine fahrradfreundlichen Stadt und dies ist besonders an solchen Projekten abzulesen. Spätestens heute wird deutlich, dass wir anlässlich des Fahrradgeburtstags nicht nur feiern und in Konferenzen diskutieren, sondern auch handeln. Dieses Jahr steht klar im Zeichen der Förderung des Radverkehrs und wir wollen uns auch verpflichten, dies für die nächsten Jahre weiter zu machen. Der Ausbau der Berliner Straße zur Fahrradstraße ist ein weiterer wichtiger Lückenschluss für Mannheim. Denn ein intaktes und gut ausgebautes Radwegenetz ist ein enorm wichtiger Standortfaktor.“
In der Berliner Straße verliefen vor dem Umbau beidseitig nicht benutzungspflichtige Radwege. Diese waren mit einer Markierungslinie vom Gehweg getrennt und durften nur in einer Richtung befahren werden. „Aus dieser für alle Verkehrsteilnehmer unbefriedigenden Situation resultierten durch die Führung im Seitenraum häufig Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern, vor allem mit Fußgängern“, so der zuständige Stadtplaner Klaus Elliger, der mit seinem Team die Umplanung hin zur Fahrradstraße leitete. In der Fahrradstraße dürfen die Radfahrer nun ausdrücklich nebeneinander fahren. Die Autofahrer dürfen weiterhin die Straße befahren, müssen sich aber den Radfahrern unterordnen und ihre Geschwindigkeit anpassen. Durch die auffällige rote Markierung werden die Verkehrsteilnehmer nun hierfür besonders sensibilisiert. Die Berliner Straße ist bereits die siebte Fahrradstraße im Stadtgebiet. „Fahrradstraßen motivieren zum Radfahren und tragen dazu bei, dass Radfahrer als Verkehrsteilnehmer anerkannt und wertgeschätzt werden“, so der Stadtplaner weiter.
Christa Backhaus-Schlegel, Fachbereichsleiterin Tiefbau fügt an: „Die neuen Pfosten und 16 Fahrradbügel verhindern zukünftig illegale Halt-und Parkvorgänge in den Kurvenbereichen und bieten zusätzlich Abstellmöglichkeiten für insgesamt 32 Fahrräder. Hierdurch wird nicht nur die Fahrradstraße, sondern vor allem der Kreuzungsbereich für alle Teilnehmer sicherer.“
Als nächstes folgt ab Herbst dieses Jahres der Kreuzungsbereich Berliner Straße und Goethestraße. Im Kreuzungsbereich mit der Goethestraße werden die Seitenräume ebenfalls vorgezogen. Zusätzlich wird die Ampel zur Querung der Goethestraße erneuert und dabei hinsichtlich Radverkehr verbessert. „Hierdurch entstehen für Fußgänger und Radfahrer ausreichend große Aufstellflächen und verbesserte Querungsmöglichkeiten. Die Radfahrer von und zur Berliner Straße werden künftig über Ein- und Ausleitungsrampen von der Fahrradstraße auf die Aufstellbereiche geleitet“, so Backhaus-Schlegel. Zudem werden die angelegten Radfahrer-und Fußgängerwege sowie die Ampelanlagen optimiert. Für diesen Bauabschnitt wurden Zuschüsse des Landes in Höhe von 190.000 Euro zugesagt.