Karlsruhe – In der Zimmerstraße 1 befindet sich die Integrierte Leitstelle (ILS) Karlsruhe. Spatenstich war im August 2016, der Echtzeitbetrieb läuft seit 21. März 2017. Am heutigen Donnerstag, 18.05.17, wurde die ILS offiziell übergeben.
Die ILS wird gemeinsam von der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Karlsruhe, betrieben. Sie ersetzt die gemeinsame Leitstelle der Feuerwehren des Stadt- und Landkreises (im Landratsamt Karlsruhe) und die Rettungsleitstelle des DRK in Bruchsal.
Die ILS ist primär zuständig für die Abfrage der Notrufnummer 112 und die Disposition und Abwicklung der Einsätze zur nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Im Zuständigkeitsbereich leben ca. 800.000 Menschen.
Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz werden nun von den Leitstellenmitarbeitern zentral disponiert. Früher musste bei Rettungsdiensteinsätzen der Anruf nach Bruchsal weitervermittelt werden, was zu Zeitverzögerungen führte. Nun ist alles „aus einer Hand“, wie Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup passend beschrieb.
Minister aus Stuttgart angereist
Bei der offiziellen Inbetriebnahme bezeichnete Thomas Strobl, stellv. Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, die neue Integrierte Leitstelle als „das Herzstück des Sicherheitskonzepts“. Hier werde eine schnelle, effektive, qualifizierte und professionelle Notrufabfrage und Hilfeleisten geboten. Die Investition in die Sicherheit sei eine sinnvolle und gute Investition.
Landrat Dr. Christoph Schaudigel verspricht sich gleich mehrere Vorteile: alle Notrufe laufen bei einer Institution auf, Abstimmungen hinter den Kulissen entfallen. Die technische Infrastruktur muss nicht mehrfach vorgehalten und auf dem gleichen Stadt gehalten werden. Die enge Zusammenarbeit habe zu einem sehr positiven Miteinander geführt. Er dankte den Mitarbeitern und den Funktionsträgern aus der Politik.
Heribert Rech, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands und Innenminister a.D., versicherte, dass die Bevölkerung in Karlsruhe Stadt und Land auf schnelle Hilfe aus einer Hand vertrauen können. „Die neue ILS ist das pulsierende Herz unseres Sicherheitskonzepts.“
Nach den Festreden hatten die Ehrengäste und Pressevertreter die Möglichkeit, die neuen Leitstellenräume zu besichtigen.
Infobox:
- Der Neubau der ILS kostete ca. 22,4 Millionen Euro. Darin enthalten sind 5,6 Millionen Euro für die Leitstellentechnik. Der Zuschuss des Lands Baden-Württemberg beträgt 770.000 Euro, was ungefähr 3,44 % entspricht.
- Leiter der Integrierten Leitstelle ist Stefan Sebold.
- In das Leitstellengebäude integriert sind Schulungsräume, ein Planspielraum und das Krisenmanagement der Stadt. Die Hauptfeuerwache in der Ritterstraße zieht nach dem Neubau voraussichtlich im Jahr 2021 in die Zimmerstraße um.