Karlsruhe – Spannende Diskussionen rund um die Themen Öffentlicher Nahverkehr, Verkehrsplanung und Verkehrstechnik standen bei der ersten Auflage der „Stadtbahn-Gespräche“ am Donnerstag, 18. Mai 2017, auf der Agenda. Die Informationsveranstaltung wurde erstmals in Kooperation zwischen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und dem Jungen Forum der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) angeboten. Rund 20 Teilnehmer nutzten auf Einladung des Jungen Forums die Gelegenheit, auf der Fahrt in einer AVG-Stadtbahn von Karlsruhe nach Bad Herrenalb und zurück mit namhaften Verkehrsexperten fachlich zu diskutieren.
„Wir haben es dem Jungen Forum der DVWG gerne ermöglicht, ihre Diskussionsrunde in einem unserer Fahrzeuge auszurichten“, sagt Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer von AVG und VBK, und fügt hinzu: „Es ist für uns als Verkehrsunternehmen von großem Interesse, in engen Kontakt mit den künftigen Verkehrswissenschaftlern zu treten – die Stadtbahngespräche bieten hierfür einen optimalen Rahmen.“
Ausgiebig Zeit zum fachlichen Austausch hatten die Studierenden mit vier Referenten: Hierzu zählten Dr. Volker Waßmuth, Leiter des Bereichs Verkehrsplanung und Verkehrstechnik bei der PTV Transport Consult GmbH, Andreas Mörder, einer der Geschäftsführer der INIT GmbH, Sebastian Zimmermann, Referent des Betriebsleiters der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und Jan Saal, Leiter des Sachgebiets für Verkehrssteuerung und Verkehrstechnik beim Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe. Organisiert hatten die Veranstaltung die beiden Sprecher des Jungen Forums der DVWG-Bezirksvereinigung Oberrhein, Sebastian Buck und Christine Weiß.
Die Themen, über die in wechselnden Gruppen während der Fahrt mit den Experten diskutiert wurde, waren so vielfältig wie die einzelnen Arbeitsfelder der Referenten. So konnten die Teilnehmer beispielsweise von Andreas Mörder interessante Einblicke dazu erhalten, wie der Öffentliche Nahverkehr in verschiedenen Ländern der Welt strukturiert ist. Laut Mörder ist die INIT GmbH an einer Vielzahl von Verkehrsprojekten weltweit beteiligt – allein rund 40 Prozent dieser Projekte würden in Nordamerika umgesetzt. Das Unternehmen ist Hersteller von elektronischen und informationstechnischen Systemen für den Öffentlichen Nahverkehr.
Sebastian Zimmermann gab als Vertreter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) einen Ausblick darauf, wie es in puncto Tunnelausbau in den kommenden Jahren in der Fächerstadt weitergehen wird. Zimmermann erläuterte in diesem Zusammenhang unter anderem, dass es für die VBK eine Vielzahl an Themen zu bearbeiten gelte – von der Schulung des Fahrpersonals über das Thema Zugsicherung im Tunnel bis hin zur Gestaltung von Haltestellen.
Während man von Jan Saal viel Wissenswertes über die 250 Signalanlagen im Stadtgebiet und deren technische Vernetzung erfahren konnte, ermöglichte Dr. Volker Waßmuth spannende Einblicke, wie Verkehrsplanung in Form von Gutachten und detaillierten Untersuchungen in der Praxis vonstattengeht.
Organisiert wurde die erste Auflage der „Stadtbahn-Gespräche“ von Sebastian Buck und Christine Weiß. Buck und Weiß sind seit Anfang dieses Jahres Sprecher des Jungen Forums der DVWG-Bezirksvereinigung Oberrhein.
„Gerade in der Region Karlsruhe gibt es viele Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen im spannenden Feld des Verkehrswesens. Speziell für die jungen Mitglieder haben wir daher das Format der Stadtbahngespräche geschaffen. Nach dem ersten Stadtbahngespräch können wir ein durchweg positives Resümee ziehen“, so Sebastian Buck. Es sei auch sehr gut gelungen „jungen Mitgliedern aus Beruf und Studium einen Ort und Zeit zu bieten, um sich in einer lockeren Umgebung mit vier Verkehrsexperten fachlich auszutauschen“, betonte Christine Weiß.
Ihr Ziel sei es gewesen, den fachlichen Austausch zwischen Studierenden und Verkehrsexperten vor allem so ungezwungen wie möglich zu gestalten. „Dank der unkomplizierten Unterstützung durch die AVG-Geschäftsführung, die uns auf einer ihrer schönsten Strecken mit einem Panorama-Wagen den passenden Ort gegeben hat, haben wir dieses Ziel definitiv erreicht“, so die Sprecher des Jungen Forums.