Mannheim – Die Deutsche Röntgengesellschaft fördert die Wissenschaft in ihrer Disziplin durch die Vergabe von verschiedenen Preisen, die herausragenden Persönlichkeiten gewidmet sind und alljährlich im Rahmen des Deutschen Röntgenkongresses vergeben werden. Ein Preis darunter ist besonders begehrt: Der Marie-Curie-Ring gilt als Anerkennung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Radiologie. Ausgezeichnet werden junge Wissenschaftler, deren gesamte bisherige Leistungen in besonderer Weise auf eine herausragende wissenschaftliche Laufbahn schließen lassen.
Professor (apl.) Dr. Thomas Henzler gehört zu diesen Talenten, denen man eine große Karriere vorhersagt. Er ist gerade 37 Jahre alt geworden und leitet bereits seit fünf Jahren als Oberarzt das Geschäftsfeld Kardiothorakale Bildgebung und Computertomographie am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim. Im selben Jahr, 2012, habilitierte er und erlangte die Venia legendi für das Fach Radiologie durch die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.
Ein Jahr später übernahm er neben seiner wissenschaftlichen Arbeit außerdem die Leitung der Wissenschaftlichen Studienzentrale des gesamten Instituts. „Ein Glücksgriff“, sagt sein Mentor, Institutsdirektor Professor Dr. Stefan Schönberg. „Thomas Henzler verfügt über ein ganz besonderes Gespür für wissenschaftliche Entwicklungen über die Radiologie hinaus und ist daher die treibende Kraft für die Entwicklung neuer Studienkonzepte an meinem Institut. Und dabei ist er kein Traumtänzer – von Anfang an hat er die wissenschaftlichen Fragestellungen, denen er sich widmete, immer auch hinsichtlich ihrer ökonomischen Relevanz wissenschaftlich analysiert.“
Der klinische und wissenschaftliche Schwerpunkt von Professor Henzler lag zunächst auf der funktionellen Bildgebung der Lungenarterienembolie und des akuten Thoraxschmerzes mit modernen CT-Verfahren. In seinem Jahr an der Medical University of South Carolina vertiefte er seinen Schwerpunkt in der kardialen Bildgebung. Von seiner erfolgreichen Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet zeugen zahlreiche und hochrangig publizierte Arbeiten zur kardiovaskulären Bildgebung. Daneben widmete er sich in den vergangenen Jahren auch speziell dem Gebiet der funktionellen onkologischen Bildgebung.
Die Arbeitsgruppe von Professor Henzler ist ausgesprochen rege. Mit ihrer hohen Publikationsrate nimmt sie im Vergleich zu anderen Arbeitsgruppen seit Jahren eine der führenden Positionen innerhalb der Radiologie ein. Die bahnbrechenden Arbeiten von Professor Henzler auf dem Gebiet der Kontrastmittel- und Strahlendosisreduktion, ebenso wie auf dem Gebiet der Risikoabschätzung ionisierender Strahlung bei Patienten mit malignen Lymphomen und zur Dosisreduktion von Herz-CT-Untersuchungen, haben zur hohen Akzeptanz des jungen Radiologen beigetragen.
Die hohe internationale wissenschaftliche Anerkennung Professor Henzlers belegt auch seine Gutachtertätigkeit für zahlreiche hochrangige wissenschaftliche Zeitschriften, darunter neben Radiology und Heart auch das New England Journal of Medicine.
Thomas Henzler ist außerdem ein Brückenbauer. Mit seiner Persönlichkeit und Begeisterungsfähigkeit ist es ihm gelungen, Brücken zu anderen Fachdisziplinen aufzubauen und damit nicht nur die Wahrnehmung der Radiologie, sondern auch die Rolle dieser Disziplin im Zusammenspiel mit klinischen Fachdisziplinen zu stärken. Mit dem Aufbau eines experimentellen CT-Zentrums an der Medizinischen Fakultät Mannheim im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungscampus M2OLIE hat er es außerdem geschafft, die CT-Forschung sowohl in Richtung der klinischen als auch der präklinischen Grundlagenforschung zu vernetzen und durchgängig abzubilden.
„Ich bin davon überzeugt, dass Thomas Henzler ein würdiger Träger des Marie-Curie-Rings sein wird“, so Professor Schönberg. Auch wenn Henzler der erste Preisträger des Marie-Curie- Rings am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin ist, folgt er doch einer erfolgreichen Tradition an diesem Institut. Professor Schönberg selbst ist 2006 mit dem Hermann-Holthusen-Ring ausgezeichnet worden. Von 2010 bis 2014 wurde der Preis in Wilhelm-Conrad-Röntgen-Ring umbenannt. In diese Zeit fällt der zweite Preisträger des Mannheimer Instituts, Prof. Dr. Christian Fink, der diesen Preis 2010 in Empfang nahm. Seit 2015 heißt der Preis Marie-Curie-Ring.
Marie-Curie-Ring
Der zur 50-Jahrfeier der Deutschen Röntgengesellschaft gestiftete Hermann-Holthusen-Ring, der von 2010 bis 2014 Wilhelm-Conrad-Röntgen-Ring hieß, wurde 2015 nach der bedeutenden Atomphysikerin und Radiologin Marie Curie umbenannt.
http://www.drg.de/de-DE/552/marie-curie-ring
Der Preis wird Prof. Dr. Thomas Henzler am Freitag, den 26. Mai 2017, im Rahmen des Deutschen Röntgenkongresses verliehen, der vom 24. bis 27. Mai 2017 im Congress Center Leipzig stattfindet.