Heuchelheim – Über 70 Mitwanderer machten sich am 20. Mai 2017 mit Landrat Clemens Körner auf den Weg zur mittlerweile 13. Landratswanderung. Anlässlich der 1250-Jahrfeier von Heuchelheim bei Frankenthal, bei der Landrat Clemens Körner Schirmherr ist, führte die Wanderung zu markanten Punkten und Sehenswürdigkeiten der Ortsgemeinde im Norden des Rhein-Pfalz-Kreises.
Unter Führung des ehemaligen Ortsbürgermeisters Hans-Jürgen Binder und unter Teilnahme von Verbandsbürgermeister Michael Reith und Ortsbürgermeister Frank Klingel startete die Wanderung beim Heimatmuseum mitten auf der Festmeile des Mittelaltermarktes. Das 1821 erbaute Gebäude diente zunächst als Rathaus, später als Schule und seit 1977 ist es im Besitz der Verbandsgemeinde und wird seit 1999 als Heimatmuseum der ehemaligen Verbandsgemeinde Heßheim und der heutigen Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim genutzt. Alleinstellungsmerkmal des Museums ist der Zuckerrübenanbau, der in Heuchelheim seit vielen Jahren Tradition hat. Nächste Station der Wanderung war das Schloss Heuchelheim, das in sechster Generation im Privatbesitz ist. 1185 als Wasserburg mit Grabensystem erbaut, wurde es im 17. Jahrhundert zerstört und anschließend wieder aufgebaut.
Vom Schloss führte die Wanderung zur protestantischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die von Christiane Pohl vorgestellt wurde. Mehrfach umgebaut erhielt die Kirche im Jahr 1738 seine heutige Gestalt, nachdem sie im Zuge der Reformation schon früh lutherisch wurde. Seit der letzten Sanierung in den vergangenen Jahren erstrahlt die Kirche in neuem Glanz mit den beiden markanten Gemälden der Heiligen Familie und einer Szene des letzten Abendmahles. Über den bis etwa 1900 genutzten ehemaligen Friedhof rund um die Kirche, wo einige Grabsteine noch zu sehen sind, führt der Weg zum neuen Friedhof mit dem Ehrenmal für die in den Weltkriegen gefallenen Söhne und Töchter des Ortes sowie zu einer Grabstätte für vier im zweiten Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten direkt daneben.
Der historische jüdische Friedhof im Norden der Gemeinde diente früher vielen Juden aus dem Umkreis als letzte Ruhestätte. Obwohl wahrscheinlich nur selbst drei jüdische Familien in Heuchelheim wohnten, fand die jüdische Gemeinschaft hier einen Ort zur Bestattung ihrer Verstorbenen. Auf dem Weg zurück zum Heimatmuseum folgte die letzte Station am Bürgerhaus, das heute für vielfältige Veranstaltungen und Aktionen der Ortsgemeinde und des Gemeindelebens genutzt wird. Neben dem Ratssaal und dem Bürgermeisterzimmer wird vor allem die Sporthalle für sportliche Betätigung und kulturelle Veranstaltungen genutzt.
„Ich freue mich über die zahlreichen Mitwanderer heute, die mit mir einen Teil der langen Ortsgeschichte Heuchelheims kennenlernen konnten. Es erstaunt mich immer wieder, welche geschichtlichen und baulichen Zeugnisse unsere Gemeinden im Rhein-Pfalz-Kreis bieten. Gleichzeitig bieten mir die Landratswanderungen die Gelegenheit, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Ich danke den Organisatoren um Hans-Jürgen Binder und allen Mitwanderern“, so Landrat Clemens Körner zum Abschluss.