Kreis Bergstraße: Ärztlicher Bereitschaftsdienst – Notdienst-Nummer kaum bekannt

Heppenheim – Wer nach Praxis-Feierabend oder am Wochenende gesundheitliche Probleme hat, muss sich nicht in jedem Fall in die Klinik-Notaufnahme begeben. Als Ersatz für den Hausarzt gibt es den Ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Da das Angebot des Bereitschaftsdienstes unter der Bevölkerung leider weitgehend unbekannt ist, war dies ein zentrales Thema der 5. lokalen Gesundheitskonferenz. Neben der niedergelassenen Ärzteschaft tagten Vertreter von im Kreis ansässigen Krankenhäusern sowie Apotheken und Fachpersonal der Kreisverwaltung im Gesundheitsamt. Die lokale Gesundheitskonferenz dient als wesentliche Plattform für einen gegenseitigen Austausch zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens zur Koordination der gesundheitlichen Versorgung im Kreis Bergstraße.
In diesem Rahmen machte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz auf die Problematik aufmerksam, dass der Ärztliche Bereitschaftsdienst für viele Patienten unbekannt sei.

„Immer öfter finden erkrankte Personen den Weg in die Notaufnahme der Kliniken und binden wichtige Ressourcen, statt den Ärztlichen Bereitschaftsdienst aufzusuchen. Darüber hinaus ist die bundesweit gültige und gebührenfreie Durchwahl 116117 der Bevölkerung nicht geläufig“, gibt Stolz zu bedenken.
Die Akteure der Gesundheitskonferenz stimmten der Ersten Beigeordneten zu, dass an diesem Ansatz Verbesserungspotential besteht. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist der richtige Anlaufort für Patienten, die kein akuter Notfall sind, sondern die eine ärztliche Versorgung im Krankheitsfall außerhalb der Praxissprechzeiten benötigen. Die Wartezeiten beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst sind zudem für den Patienten oftmals deutlich geringer. In der Notaufnahme der Kliniken hat die Versorgung von Notfällen Priorität.

Man war sich einig, dass sowohl die niedergelassenen Ärzte in ihren Praxen, das Kreiskrankenhaus und das Heilig-Geist-Hospital in ihren Wartebereichen Informationsmaterial zum Ärztlichen Bereitschafts-dienst für die Patienten auslegen wollen.

Während der Gesprächsrunde kam es zu einem intensiven Austausch zu den verschiedenen Inhalten. Die Anwesenden zeigten sich dankbar über den Einsatz des Kreises. Beim nächsten Treffen der lokalen Gesundheitskonferenz im November wird Landrat Christian Engelhardt teilnehmen und über das Raumordnungsmodellvorhaben „Vision Bergstraße“ berichten. Das Gesundheitswesen im Kreis Bergstraße wird eine tragende Säule des Vorhabens sein.