Westpfalz: (ots) – Viele fürchten sie, manche lieben sie, und für Autofahrer ist und bleibt sie ein "Unruhestifter": die Schneeflocke. Zur Zeit halten sich die "Schneemassen" in der Westpfalz zwar noch in Grenzen, aber geschneit hat es schon ein paar mal, und manchmal ist die "weiße Pracht" auch über Nacht liegen geblieben, so dass Verkehrsteilnehmer am Morgen mit den entsprechenden Straßenverhältnissen zu kämpfen hatten.
Deshalb hier ein paar Tipps und Hinweise Ihrer Polizei:
- Rüsten Sie Ihr Kraftfahrzeug unbedingt mit Winterreifen aus! Wer noch nicht umgerüstet hat, sollte es spätestens jetzt tun! Insbesondere dann, wenn Sie auch bei winterlichen Straßenverhältnissen auf Ihr Fahrzeug angewiesen sind.
- Säubern Sie vor Fahrtbeginn Ihr Fahrzeug von Eis und Schnee, insbesondere die Scheiben, die Beleuchtung und das Kennzeichen. Ein "Guckloch" in der vereisten Scheibe reicht bei weitem nicht aus, um sicher durchzukommen und niemanden zu gefährden. Und auch das Fahrzeugdach muss von Eis und Schnee befreit werden, um eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.
- Überprüfen Sie die Fahrzeugbatterie, damit diese auch bei winterlichen Temperaturen ihren Dienst verrichtet.
- Füllen Sie das Scheibenwischwasser mit Frostschutzmittel auf.
- Ein Türschlossenteiser erweist sich oftmals als hilfreich. (Bitte nicht IM Auto deponieren – dort hilft er Ihnen wenig…)
- Denken Sie daran, dass sich der Bremsweg bei Schnee- und Eisglätte um das Vierfache vergrößert.
- Deshalb: Unbedingt die Fahrgeschwindigkeit und das gesamte Fahrverhalten an die Witterungs- und Straßenverhältnisse anpassen!
Wir wollen, dass Sie sicher ankommen!
Alle Jahre wieder beginnt die Diskussion um das Thema Winterreifen. "Muss ich – oder muss ich nicht?", ist die immer wieder gern gestellte Frage. Die Antwort lautet: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eis- oder Reifglätte darf nur noch mit Winterreifen gefahren werden!
Winterreifen sind Reifen, bei denen das Profil der Lauffläche und die Struktur so konzipiert sind, dass sie vor allem auf Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen. Das Profil der Winterreifen ist im Allgemeinen durch größere Profilrillen und/oder Stollen gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume getrennt sind, als dies bei normalen Reifen der Fall ist.
Grundsätzlich gilt die Winterreifenpflicht für alle Kraftfahrzeuge, also nicht nur für Pkw sondern auch für Lkw, Omnibusse und Krafträder. Ausnahmen gelten lediglich für Lkw über 3,5 Tonnen und Omnibusse mit mehr als acht Sitzplätzen. Hier sind Winterreifen nur auf den Antriebsachsen vorgeschrieben, da die Reifen an den übrigen Achsen aufgrund von erhöhten Naturkautschuk-Anteilen bessere Haftungseigenschaften haben als Pkw-Sommerreifen und dadurch grundsätzlich für den Ganzjahreseinsatz geeignet sind.
Land- und Forstwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sind ebenfalls ausgenommen. Deren Bereifung bietet aufgrund des grobstolligen Profils bei winterlichen Wetterverhältnissen ausreichende Sicherheit.
Bei Verstoß gegen die Winterreifenpflicht sind folgende Bußgelder vorgesehen: * Führen eines Kraftfahrzeugs bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte verbotswidrig ohne Winterreifen: 60 Euro und 1 Punkt * Bei zusätzlicher Behinderung von anderen Straßenverkehrsteilnehmern: 80 Euro und 1 Punkt * Bei zusätzlicher Gefährdung von anderen Straßenverkehrsteilnehmern: 100 Euro und 1 Punkt * Bei einem Unfall: 120 Euro und 1 Punkt
Und denken Sie bitte daran – es gibt noch einen Grund mehr, sein Tempo zu drosseln, denn: Gerade in der dunklen Jahreszeit sollten Sie verstärkt auf Wildwechsel achten. Schon jetzt, aber erst recht, wenn Schnee liegt, sind die Tiere vermehrt auf der Suche nach Futter und rennen über die Straße – natürlich plötzlich und unvermittelt und ohne dabei auf den Verkehr zu achten.
Und für Sie als Verkehrsteilnehmer ist es dann besonders wichtig, bremsbereit zu sein, denn der Brems- und Anhalteweg kann sich bei winterlichen Straßenverhältnissen schnell vervielfachen.
Dass die alljährliche Warnung vor Wildwechsel aktueller ist denn je, zeigen die Zahlen aus der Unfallstatistik. Demnach wurden vom 1. Januar bis heute in der Westpfalz schon 3.279 Wildunfälle registriert (im selben Zeitraum im Vorjahr waren es 2.901). Einer davon endete kürzlich leider für den beteiligten Verkehrsteilnehmer sogar tödlich; darüber hinaus wurden elf Menschen schwer und 21 leicht verletzt (2014 waren es acht Schwer- und 18 Leichtverletzte).
Deshalb unbedingt: Fuß vom Gas, aufmerksam sein und angepasst fahren! Kommen Sie gut durch den Winter!