Wiesbaden – Im Jahr 2015 wurden in Deutschland insgesamt 449 804 Patienten (267.308 Männer und 182.496 Frauen) im Krankenhaus infolge einer raucherspezifischen Erkrankung vollstationär behandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist damit die Zahl dieser Behandlungen in den letzten zehn Jahren um 30 % gestiegen.
208.062 Fälle waren auf einen Lungen- und Bronchial-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs zurückzuführen, 241.742 Fälle auf eine COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Das durchschnittliche Behandlungsalter dieser Patienten betrug bei Lungen- und Bronchialkrebs 66,5 Jahre sowie bei COPD 70,5 Jahre.
Diese raucherspezifischen Erkrankungen zählten auch im Jahr 2015 zu den zehn häufigsten Todesursachen. Mit 45.224 Todesfällen lag der Lungen- und Bronchialkrebs an vierter Stelle, die COPD mit 31.073 Gestorbenen auf Rang 6.Besonders bei Frauen ist das Risiko, an Lungen- und Bronchialkrebs zu versterben, in den letzten Jahren stark angestiegen: Waren im Jahr 2006 insgesamt 30,6 Frauen je 100.000 Einwohner daran gestorben, ist die Zahl im Jahr 2015 um 23 % auf 37,7 Frauen je 100.000 Einwohner angestiegen. Zwar war diese Zahl bei den Männern nach wie vor höher (72,6 Sterbefälle je 100.000 Einwohner im Jahr 2015). Jedoch gab es hier einen Rückgang um 14 %, da vor zehn Jahren noch 84,4 Männer je 100.000 Einwohner an diesen Krebserkrankungen verstorben waren.
Der Verbrauch von in Deutschland versteuerten Tabakwaren hat sich in den letzten Jahren je nach Tabakart unterschiedlich entwickelt. So sank der tägliche Konsum von Zigaretten von 251 Millionen Stück im Jahr 2007 auf 205 Millionen Stück im Jahr 2016. Im gleichen Zeitraum nahm der tägliche Konsum von Feinschnitt von 61 auf 69 Tonnen zu. Der Konsum von Pfeifentabak (einschließlich Wasserpfeifentabak) stieg ebenfalls an, und zwar von 4 auf 7 Tonnen. Der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos lag 2016 bei 8 Millionen Stück pro Tag (2007: 18 Millionen Stück).
Datenbasis ist die Zahl der versteuerten Tabakwaren im jeweiligen Kalenderjahr. Der tatsächliche Verbrauch insbesondere bei Zigaretten liegt noch höher, da in den Angaben der amtlichen Statistik in Deutschland unversteuerte Tabakwaren nicht enthalten sind.