Frankfurt am Main – Bereits am 8. April 2017 brachte Okapi-Weibchen ANTONIA ein Jungtier zur Welt. Die letzten Wochen hat das Kleine in seinem Nest im Stall verbracht. Jetzt wird es zunehmend mobiler und kann – wenn es möchte – seiner Mutter auf die Außenanlage folgen. Wann man einen Blick auf die kleine Waldgiraffe erhaschen kann, lässt sich allerdings nicht vorhersagen.
Ganz ruhig liegen kleine Okapis in den ersten Monaten in ihrem gut versteckten Nest. Sie verlassen es nur, um bei der Mutter zu trinken. Um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf den Nachwuchs zu lenken, entfernen sich die Mütter zwischen den Fütterungen stets ein gutes Stück von den Kleinen.
„Jetzt“, so Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch, „mit fast zwei Monaten, wird unser Jungtier, dessen Geschlecht noch unbekannt ist, aber zunehmend aktiver. Obwohl es eher schüchtern und zurückhaltend ist, dehnt es seinen Aktionsradius Stück für Stück aus. Angesichts des schönen Wetters haben wir uns daher entschieden, dem Jungtier durch das Öffnen einer Stalltür den Zugang zur Außenanlage zur ermöglichen. Wann es dieses Angebot annimmt, bleibt allerdings alleine ihm überlassen. Für die Zoobesucherinnen und Zoobesucher heißt es also Geduld haben.“
Mit dem Jungtier leben derzeit vier Okapis im Frankfurter Zoo: die 13-jährige ANTONIA, der 14-jährige AHADI und die ebenfalls 13-jährige ETANA. 1945 brachte der ehemalige Frankfurter Zoodirektor Professor Dr. Bernhard Grzimek das erste Okapi nach Deutschland. Erst wenige Jahrzehnte zuvor, 1901, wurden Okapis zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Bei der Zucht der selten werdenden Waldgiraffen ist der Zoo Frankfurt sehr erfolgreich – 23 Jungtiere kamen hier zur Welt.
Okapis (Okapia johnstoni) sind endemisch in der Demokratischen Republik Kongo. Mit ihrer Fellzeichnung und den großen Ohren sind sie perfekt an ein Leben im Regenwald angepasst. Trotz intensiver Schutzbemühungen gelten Okapis stark gefährdet.