Mannheim: Vorstellung des neuen Rechenzentrums im Hochbunker Luisenring

Erster Bürgermeister und IT-Dezernent Christian Specht präsentiert den Verkehrsrechner, der bislang in der alten Feuerwache Mitte verortet war. (Foto: Stadt Mannheim)
Erster Bürgermeister und IT-Dezernent Christian Specht präsentiert den Verkehrsrechner, der bislang in der alten Feuerwache Mitte verortet war. (Foto: Stadt Mannheim)

Mannheim – Ein Rechenzentrum, das sich über sieben Stockwerke erstreckt, umfasst von meterdicken Wänden, ausgestattet mit modernster Klimatechnik und Eigenstromversorgung – das ist das neue Rechenzentrum der Stadt Mannheim im Hochbunker Luisenring. Erster Bürgermeister und IT-Dezernent Christian Specht hat das Gebäude heute gemeinsam mit den Projektverantwortlichen vorgestellt.

„Im Zuge der Digitalisierungsstrategie der Stadt Mannheim ist es wichtig, in IT zu investieren, um zukunftsfähig zu sein und zu bleiben“, so Specht. „Mit dem Rechenzentrum im Hochbunker haben wir einen neuen IT-Standort geschaffen, der modernste Systeme beinhaltet und damit nicht nur unseren Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Energieeffizienz entspricht, sondern auch für eine Einführung von Smart City Systemen optimale Voraussetzungen bietet.“

In dem neuen Rechenzentrum werden zwei zentrale Knotenpunkte für städtische IT-Systeme zusammengeführt: Zum einen wurde der Verkehrsrechner, der bislang auf der alten Feuerwache Mitte untergebracht war, in den Hochbunker verlegt, zum anderen wird aktuell das Rechenzentrum, das bisher im Collini Center verortet war, in den Hochbunker verbracht. „Aus Synergiegründen haben wir die Zusammenlegung der beiden Standorte beschlossen. Wir haben mehrere Varianten geprüft und uns schließlich aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen entschieden, das neue Rechenzentrum in dem ohnehin der Stadt gehörenden, zuletzt ungenutzten Hochbunker einzurichten“, berichtet Specht.

Baulich ist der Bunker, der zwischen 1940 und 1943 errichtet wurde, in insgesamt neun Etagen aufgeteilt. Im Keller und Unterkellergeschoss befinden sich unter anderem zwei getrennte Leitungswege an das städtische Glasfaser- und Kupfernetz und ein Wasserspeicher zur Kühlung des Bunkers. Im Erdgeschoss sind Technik, Klimaanlage und Stromanschlüsse untergebracht. In der 1. und 2. Etage, die jeweils in zwei Räume unterteilt sind, befinden sich die städtischen Server und Rechner. In den darüber liegenden weiteren fünf Stockwerken sind aktuell noch Räumlichkeiten frei. Eine Vermietung der Serverräume zur Unterbringung von IT-Systemen städtischer Einrichtungen wäre hier in weiteren Ausbaustufen möglich.

Zu den Besonderheiten der Ausstattung des Hochbunkers gehört die hochmoderne Klimatechnik. „Da der Energiebedarf für die notwendigen Klimasysteme in der Regel einen wesentlichen Kostenfaktor beim Betreiben von Rechenzentren verursacht, wurde bei diesem Rechenzentrum ein System eingesetzt, das fast ganzjährig mit der vorhandenen Außenluft kühlt“, erklärt der IT-Dezernent. „Hierdurch soll der Energiebedarf um circa 70 % gegenüber konventionellen Systemen reduziert und der CO2-Ausstoß deutlich verringert werden. Damit werden wir auch unserem Anspruch an Green-IT gerecht.“
Die Energieversorgung innerhalb des Bunkers ist vom allgemeinen Stromnetz unabhängig geplant und aufgebaut, so dass auch ein eventueller Stromausfall keine schwerwiegenden Folgen hätte.

Der Umzug der städtischen IT-Systeme in den Hochbunker wird voraussichtlich im 4. Quartal 2017 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für den Ausbau des Bunkers, Verlegung des Verkehrsrechners und den Umzug des Rechenzentrums aus dem Collini Center belaufen sich auf rund 6,8 Millionen Euro.