Weltweit wurden Fantasy Sport Ligen über die letzten Jahre immer populärer. Fantasy Sport Spiele erlauben es einem, ein Fantasie-Team zusammenzustellen das auf echten Spielern basiert und aus deren echten Leistungen setzt sich dann der Erfolg oder Misserfolg des Fantasie-Teams zusammen.
Und obwohl das Ganze oft, je nach Sport und Spieleplattformbetreiber auch nicht immer umsonst angeboten wird (und es zudem auch, vor kurzem, in den USA Anzeichen für skandalhafte Absprachen zwischen Online-Betreibern gab), hat sich, seit 2003, alleine in den USA und in Kanada, die Anzahl von Spielern mehr als verdreifacht. In Deutschland hat die rasant anwachsende Popularität, zum Beispiel, dazu geführt, dass nun auch die Fußball Bundesliga eine offizielle Fantasy Liga anbietet, und dies nicht mehr nur dritt Anbietern wie Comunio oder dem Kicker überlassen möchte.
Dabei ist in das Phänomen „Fantasy Sport“ in Nordamerika am ausgereiftesten, zum Teil auch weil es durch ein rechtliches Schlupfloch möglich war auf den Ausgang von Fantasy Sport Wetten abzuschließen – was man bei echten Sportspielen nur mit viel Mühe und einen Buchmacher in Nevada tun konnte. So ist Fantasy Sport in den USA mittlerweile nicht nur eine millionenschwere Industrie, sondern auch gut organisiert. Es gibt sogar eine eigene Fantasy Sports Trading Association (FSTA), und aus deren demographischen Daten geht hervor, dass Fantasy Sport Spieler in den USA im Durchschnitt 556 Dollar pro Jahr dafür ausgeben – und bei knapp 60 Millionen Spielern (inkl. Kanada) kommt dabei einiges an Geld zusammen.
Obwohl es Fantasy Ligen für alle Sportarten gibt, ist American Football am populärsten, während in Europa Fantasy Sport meistens auf den nationalen Fußballligen basiert. Generell hängt Europa und der Rest der Welt Nordamerika deutlich hinterher was Fantasy Sport angeht – was bei den Mengen an Geld die dort mitspielen auch nicht weiter verwunderlich ist. Dabei ist auch anzunehmen, dass das starke Wachstum von Fantasy Sport noch einige Jahre weitergehen wird, vor allem in Europa, wo die Innovationen des amerikanischen Marktes erst langsam ankommen. So gibt es mittlerweile sogenannte „Daily Fantasy Sports“ Anbieter, dabei wird im Gegensatz zu der traditionellen Spielemethodik, Spielern erlaubt ihre Spieler mehrmals täglich zu wechseln und auch mehrere Spiele an einem Tag zu spielen. Dabei spielt die Art wie jüngere Generationen einen Sport durch die Fantasy Versionen erfahren auch ein Rolle bei der zukünftigen Entwicklung wie die echte Version konsumiert wird.
Bis jetzt hat sich diese rasante Entwicklung auf amerikanische Sportarten, und dann zumeist auf American Football konzentriert. Jedoch ist davon auszugehen, dass sobald sich der Markt für Football sättigt, Fantasy Sport Anbieter andere Sportarten und internationale Märkte anpeilen werden. Dabei wird Fußball dann der erste Anlaufpunkt für die Anbieter – und wahrscheinlich auch ein sehr erfolgreicher, denn weltweit gibt es deutlich mehr Fußballfans als American Football Fans. So hat, zum Beispiel, der Fußballclub Barcelona mit 87 Millionen Fans auf Facebook, 3 Millionen Fans mehr als alle NFL Football Teams, wenn man diese zusammenrechnen würde.
Die Frage ist nur wie schnell der Fantasy Sport auch die europäischen Fußballligen in einer Fantasieform kommerzialisieren kann. Dabei muss das gar nicht mal so schlecht für Fußballfans sein, denn bei American Football hat die Fantasy Version des Sports Berichterstattungen wie den NFL RedZone Sender unterstützt. Hier werden während der Football Saison alle Touchdowns in einem Konferenz ähnlichen Format gezeigt – für recht günstiges Geld, ungefähr 10 US Dollar pro Woche, komplett ohne Werbung. Wäre doch schön, wenn auch Sky mit Fantasy Sport eine weitere Einnahmequelle hätte und somit die Berichterstattung von Live Spielen günstiger machen würde. Man darf durchaus gespannt bleiben.