Frankfurt am Main – Mit dem offiziellen Baubeginn für den zweigleisigen Ausbau des Homburger Damms ist der Startschuss für die stufenweise Umsetzung der Maßnahmen im Knoten Frankfurt (Main) Hauptbahnhof gefallen. Neben dem Homburger Damm gehören dazu die Erweiterung des Knotens Stadion sowie der Bereich Hauptbahnhof/Süd. Mit den Projekten soll der Schienenverkehr in diesem hochkomplexen Bahnknoten zukünftig flüssiger und pünktlicher abgewickelt werden.
Der auf der Strecke von Frankfurt-Höchst nach Frankfurt Hbf liegende Homburger Damm verbindet den Abzweig Mainzer Landstraße und die Nordseite des Hauptbahnhofs miteinander. Züge in beide Richtungen befahren bisher den eingleisigen Damm und müssen deshalb an bestimmten Punkten Fahrzeuge aus der Gegenrichtung passieren lassen. Der Homburger Damm erhält daher auf einer Länge von 800 Metern ein zusätzliches Streckengleis, das parallel zum bestehenden Homburger Damm auf der Nordseite der S-Bahn-Abstellanlage entlang der Weilburger Straße verläuft. Im weiteren Verlauf führt die neue Strecke über eine Eisenbahnüberführung Richtung Nordwesten, überquert die Kleyerstraße sowie die Mainzer Landstraße und schließt auf Höhe des Römerhofs an die Bestandsgleise an.
Der offizielle Baubeginn für das 130 Millionen Euro umfassende Projekt, das über den Bedarfsplan des Bundes finanziert wird und 2021 in Betrieb gehen soll, fand heute an der Baustelle in der Weilburger Straße mit einem symbolischen Festakt statt. Gemeinsam begannen die Projektpartner dabei mit dem für das Projekt notwendigen Rückbau eines Gleises im Bahnhofsvorfeld.
Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte der DB Netz AG, wies dabei vor rund 150 geladenen Gästen auf die Bedeutung des Vorhabens hin: „Der zweigleisige Ausbau des Homburger Damms ist ein wichtiges Puzzleteil im Rahmen unseres Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMainplus, weil er die Voraussetzungen für die Neuordnung der Gleisbelegungen im Frankfurter Hauptbahnhof schafft. Wir vermeiden so Kreuzungskonflikte, haben einen viel größeren Dispositionsspielraum und steigern die Leistungsfähigkeit der Strecken.“
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, erläuterte die Wichtigkeit der Maßnahme: „Mit dem Homburger Damm setzt der Bund einen weiteren wichtigen Baustein zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Eisenbahnknotens Frankfurt am Main um, der für den Erfolg der Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 eine zentrale Rolle spielt. Nur mit entsprechend leistungsfähigen Knoten können die übrigen Neu- und Ausbaumaßnahmen im gewünschten Maße zu einer Stärkung des Verkehrsträgers Schiene und damit zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen.“
Auch der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, zeigte sich erfreut über den Baubeginn am Homburger Damm: „Endlich hat der umfassende Ausbau der völlig überlasteten Schieneninfrastruktur im Raum Frankfurt begonnen. Weitere Maßnahmen wie die Verlegung eigener S-Bahn-Gleise bis Friedberg, die Nordmainische S-Bahn und die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim müssen folgen. Sie sind die Voraussetzung für einen pünktlichen, leistungsfähigen und attraktiven Schienenverkehr, ohne den wir auch die Verkehrsprobleme auf der Straße nicht lösen können. Zum Beispiel müsste ohne eine neue Fernverkehrsstrecke nach Mannheim im Jahr 2030 die Fracht von täglich 70 Güterzügen über die Straße transportiert werden.“
Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt und Aufsichtsratsvorsitzende des RMV, Peter Feldmann erklärte: „Bis 2030 erwarten wir in der Metropolregion Frankfurt-Rhein/Main einen Bevölkerungszuwachs von 300.000 Bürgern. Allein in unserem Frankfurt kommen jedes Jahr 15.000 neue Menschen dazu. Bezahlbare Wohnungen, gute Bildungseinrichtungen und Mobilität für alle, das sind die drei zentralen Herausforderungen zur Gestaltung dieses dynamischen Prozesses. Der Ausbau unserer Schienenstrecken ist dabei maßgebend für die Mobilität der Region. Zugleich unverzichtbarer Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Die weitgehende Entmischung von Fern- und Regionalverkehr ist wichtig, damit der ICE-, der Regional- und der S-Bahnverkehr funktionieren, ohne sich gegenseitig zu behindern. Dies erhöht die Pünktlichkeit. In diesem Kontext ist der Homburger Damm ein wichtiges Infrastrukturprojekt, dem ich Erfolg und gutes Gelingen wünsche.“
Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), ging speziell auf die Auswirkungen für die Fahrgäste in der Region Rhein-Main ein: „Mit dem zweigleisigen Ausbau des Homburger Damms setzen wir den Frankfurter Hauptbahnhof, Deutschlands wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt, in Stand für das erwartete Wachstum der Region. Wir erwarten uns von dieser Maßnahme nicht mehr und nicht weniger als einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Schieneninfrastruktur in Frankfurt- Rhein/Main, damit unsere Fahrgäste pünktlich und zuverlässig an ihr Ziel gelangen.“
Der zweigleisige Ausbau des Homburger Damms ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMainplus, das gemeinsam vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der DB AG vorangetrieben wird.