Bruchsal – Das kleine Anwesen in der Klosterstraße 37, von dem oft als „Schuhmacher-Rill-Haus“ gesprochen wird, besitzt für viele Menschen in Bruchsal eine besondere emotionale Bedeutung. So winzig es ist – in der Breite misst das Gebäude gerade einmal vier Meter –, so gilt es doch gerade deshalb als verbliebenes Relikt von „Alt-Bruchsal“, das zugleich ein Stück Alltags- und Sozialgeschichte der Stadt erzählt.
In den vergangenen Jahren wurde das im Besitz der Stadt Bruchsal befindliche Gebäude außen und innen umfassend saniert. Mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten und dank des ehrenamtlichen Engagements eines Handwerker-Konsortiums um den Landesinnungsmeister des Dachdeckerhandwerks, Hans-Peter Kistenberger, konnten die erforderlichen Arbeiten durchgeführt werden. Die wiedereingerichtete Schuhmacherwerkstatt und eine Dokumentation über die Hausgeschichte machen das oft entbehrungsreiche Arbeitsleben von einfachen Handwerkerfamilien in früherer Zeit erlebbar. Im Obergeschoss wird die Dokumentation ergänzt durch eine Dokumentation über die Genossenschaften in der Region.
Mit einem Nachmittag für Besucher von 13 bis 18 Uhr und einer feierlichen Übergabe um 15 Uhr wird am Sonntag, 25. Juni, das historische Schuhmacherhaus seiner künftigen Bestimmung übergeben. Die Volksbank Bruchsal-Bretten, deren Stiftung maßgeblich zur Finanzierung der Sanierung beigetragen hat, begrüßt die Besucher mit einem Willkommensgetränk und einem kleinen Imbiss. An ausgewählten Arbeitsschritten erläutert Schuhmachermeister Jürgen Murrweiß alte Handwerkertechnik rund um Leder und Schuhe. Für Musik ist ebenso gesorgt, und es erscheint eine für die Besucher an diesem Tag kostenfreie Broschüre über die Geschichte des Hauses und seine Erhaltung.