Mainz – „Die Fahnen wehen heute auf Halbmast für alle Menschen, die ihr Leben in Zeiten von Krieg und Gewaltherrschaft verloren haben. Verbunden damit ist die klare Botschaft, dass der europäische Frieden ein wertvolles Gut ist, für dessen Erhalt wir stetig arbeiten müssen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Dahn.
„Die Fahnen wehen aber auch auf Halbmast, weil wir den Opfern der barbarischen Anschläge in Paris gedenken.“
Der Volkstrauertag sei eine Mahnung für Versöhnung und Frieden und auch an das ‚Nie wieder‘. Dreyer: „In einer Zeit in der gerade jetzt überall in Europa rechtspopulistische Gruppen, in der Rassismus und Fremdenfeindlichkeit offen zu Tage treten, reicht es nicht aus, nur an Erinnerungstagen zu mahnen. Während des Nationalsozialismus haben die Menschen viel zu spät erkannt, welche zerstörerische Kraft sich dahinter verbirgt. Das dürfen wir nie wieder zulassen. Fast jeden Tag erfahren wir in diesen Tagen – offen und latent – wie Vorbehalte gegen Flüchtlinge geschürt werden. Hier müssen wir klar Position beziehen: Jeder Einzelne und das jeden Tag. Flüchtlinge, die Schutz in Europa suchen, dürfen nicht unter der Terrordebatte leiden. Sie fliehen vor denjenigen, die die barbarischen Taten in Paris verübt haben. Wir alle sind aufgerufen mit klarer Haltung und unmissverständlich die Freiheit jedes Einzelnen zu verteidigen und die Demokratie zu stärken.“
Die Landesregierung habe eine klare Position und arbeite dabei mit allen gesellschaftlichen Gruppen zusammen, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Wichtig sei es, den Flüchtlingen schnell eine Perspektive zu bieten und ihnen die Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Integration beginnt mit dem Erlernen der deutschen Sprache. Integration bedeutet aber auch, dass wir Familien nicht trennen und ihnen hier ein gemeinsames Leben ermöglichen“, so die Ministerpräsidentin.
Integration sei niemals eine Einbahnstraße und gelinge nur gemeinsam. Gemeinsamkeit bedeute aber auch europäische Solidarität. „Die Flüchtlingskrise darf nicht dazu führen, dass in Europa an einigen Grenzen Mauern und Zäune errichtet werden. Wir müssen eine gemeinsame europäische Lösung finden. Wir sind es den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft schuldig“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie dankte allen, die die Landesfeier in Dahn mitgestaltet haben und sich im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ehrenamtlich für das Gedenken an die gefallenen Soldaten einsetzen.
Auf dem Ehrenfriedhof in Dahn liegen 2.417 Soldaten begraben. „Das sind mehr als 2.400 Familien, die ihren Sohn, ihren Bruder oder Vater verloren haben. Jedes einzelne Grab ist ein Mahnmal für den Frieden und die europäische Freundschaft“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.