Trippstadt-Johanniskreuz – Haus der Nachhaltigkeit bietet ab sofort zwei jungen Bienenvölkern eine neue Heimat. Eigentümer der Beuten ist der aus Neustadt-Mußbach stammende Axel Heinz. Er ist unter den 55 Imkern seines Imkervereins der erste Bioimker und einer der neuesten Partnerbetriebe des Biosphärenreservats.
Über die Präsentation und die Arbeit mit den Bienen will das Johanniskreuzer Infozentrum sein Eintreten für mehr Artenvielfalt auf Wiesen, in Wäldern und in unseren Gärtner weiter verstärken. Dabei ist man schon seit Jahren bemüht, durch gezielte Maßnahmen für eine ganzjährig „blühende Landschaft“ zu sorgen. Johanniskreuzer Honig von den Neustadter Immen wird es allerdings erst im kommenden Jahr geben.
Bienen erfahren derzeit eine hohe Wertschätzung. Gründe dafür sind ihr einerseits positives Image als sprichwörtlich fleißige Tiere und der von ihnen „produzierte“ Honig. Andererseits machen Meldungen die Runde, dass Bienenvölker aus ganz verschiedenen Gründen und in großem Umfang sterben und dass die Bestände ihrer natürlichen Nahrungspflanzen immer weiter zurückgehen. Das Haus der Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren bemüht, die Lebensbedingungen für Insekten insgesamt beispielgebend zu verbessern: Die naturbelassene „Streuobstwiese der Generationen“ ist von blütentragenden Heckensträuchern eingefasst. Markant in ihrer Mitte steht ein Insektenhotel mit Gründach.
In dem Staudengarten im Westen der Anlage locken von März bis Oktober farbenprächtige Blütenpflanzen. Und zur Eingrünung des „Spielplatzes der Generationen“ haben sich die Johanniskreuzer für die Aussaat einer mehrjährigen Wildblumen-Saatgutmischung entschieden. Mit der Aufnahme von zwei Gast-Bienenvölkern wurde der langfristig angelegten Initiative nun ein weiteres, attraktives Mosaiksteinchen hinzugefügt. Alle Maßnahmen zusammen sollen zeigen, dass jede und jeder im persönlichen Umfeld Blüten und Insekten fördern kann.
Die Honigbiene bestäubt über 70 % der Pflanzenarten, die zu 90 % unsere Nahrungsversorgung sicherstellen. Sie gilt heute nach Rind und Schwein als unser drittwichtigstes Nutztier. Wer sich über diese spannenden Zusammenhänge weiter informieren und einen aktiven Beitrag leisten will, kann zum Beispiel bei der Pflanzentauschbörse in Johanniskreuz teilnehmen, gezielt regionalen Honig kaufen oder für mehr Blüten im heimischen Garten sorgen.