Mainz – Die Landeshauptstadt Mainz wächst stetig. Zahlreiche Baustellen im Stadtgebiet verdeutlichen, dass viel in Wohnraum und die dazugehörende Infrastruktur investiert wird.
Nicht nur durch Großprojekte wie den Bau der Mainzelbahn oder die Erschließung neuer Baugebiete nimmt die Anzahl an Projekten und Maßnahmen und deren Umfang im öffentlichen Raum kontinuierlich zu.
An den zahlreichen Baustellen und Grabungen im Stadtgebiet sind zunehmend mehr Firmen und städtische Ämter beteiligt, deren Anliegen und Arbeitsschritte koordiniert und aufeinander abgestimmt werden müssen. Wie Oberbürgermeister Michael Ebling bereits öffentlich erklärt, will die Stadt Mainz durch einen externen Dienstleister eine Organisationsuntersuchung für das städtische Infrastrukturmanagement durchführen lassen.
„Ziel der Organisationsuntersuchung ist das Finden einer Organisationsstruktur, in der alle am Grabungsprozess beteiligten Ämter, sowie alle externen Beteiligten, die an der Tiefbau-Infrastruktur im öffentlichen Raum arbeiten, miteinander sinnvoll und transparent besser koordiniert werden, so dass das Maß an Störungen im öffentlichen Raum, aber auch der Verwaltungsaufwand und Kosten minimiert werden. Die Komplexität und der Umfang der Baumaßnahmen haben in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass man diesen Entwicklungen mit einer neuen Struktur Rechnung tragen muss. Hierfür haben wir bewusst eine unabhängige externe Beratungsfirma gewählt, die mit neutralem Blick die derzeitige Organisation untersucht“,
so Ebling.
Aufgrund mehrerer Nachfragen betont Oberbürgermeister Ebling:
„Der externe Berater soll das bisherige Infrastrukturmanagement untersuchen und hierfür zunächst eine Ist-Analyse vornehmen und aus dieser einen Soll-Zustand in Form einer Konzeption der künftigen Aufbau- und Ablauforganisation ableiten. Dazu sollen die stadtverwaltungsinternen Abläufe in den betroffenen Abteilungen untersucht werden und Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt werden. Es ist nicht Aufgabe des Beraters die Baustellen im Stadtgebiet zu koordinieren, dies ist nach wie vor Aufgabe der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zuständigen Abteilungen“.
Den Auftrag für die Organisationsuntersuchung wurde an die Firma BWV Beratungsinstitut für Wirtschaft und Verwaltung GmbH aus Darmstadt vergeben. Start der Untersuchung ist Anfang Juli. Geplant sind rund 70 Projekttage verteilt auf circa 6 Monate. Die Kosten für die Beratung belaufen sich auf 94.000 Euro.
Verwundert zeigt sich Oberbürgermeister Ebling über die Aussagen des Fraktionsvorsitzenden der ÖDP-Stadtratsfraktion Claudius Moseler, der statt einer Organisationsuntersuchung mehr Personal fordert:
„Anscheinend hat Herr Moseler nicht verstanden, welchen Zweck wir mit der beauftragten Organisationuntersuchung verfolgen. Der externe Berater soll das bisherige Infrastrukturmanagement untersuchen und nicht die Baustellen koordinieren. Ich erinnere Herrn Moseler gerne auch daran, dass im beschlossenen Stellenplan 2018 im Vorgriff auf die Ergebnisse der Organisationsuntersuchung bereits eine weitere Stelle „Koordinierungsstelle Tiefbau“ in der Abteilung Straßenbetrieb im Stadtplanungsamt geschaffen wurde.“