Wörth – In den regionalen Medien wird gerade noch der Vorschlag des badischen FDP-Bundestagskandidaten Dr. Christian Jung zur Benennung der Rheinbrücke Maxau als „Helmut-Kohl-Brücke“ diskutiert, da nimmt der Altkanzler oder zumindest dessen Beisetzung am ersten Juli-Wochenende konkreten Einfluss auf den Einsatz von Bürgern, Pendlern und Anwohnern für den baldigen Bau einer 2. Rheinbrücke: die am ersten Juli-Sonntag geplante und ordnungsgemäß angemeldete Demo findet an diesem Termin nicht statt!
Der absehbaren und bevorstehenden polizeilichen Einsatzbelastung durch den Europäischen Staatsakt in Strasbourg und die anschließende Beisetzung von Kohl in Speyer waren Anlass für eine Abstimmung zwischen Polizei, Versammlungsbehörde und Veranstalter.
Der Vereinsvorsitzende und Anmelder der Demo, Steffen Weiß, erläutert dazu: „natürlich können wir eine ordnungsgemäß angemeldete Versammlung durchführen, solange diese nicht verboten ist. Die polizeilichen und sonstigen Einsatzkräfte sind aber – wie bei einschlägigen Demos leider allzuoft der Fall – nicht unser „Feind“, sondern sichern unsere Teilnehmer ja ab, halten den Fahrzeugverkehr auf, um unsere Versammlung zu ermöglichen. Selbstverständlich nehmen wir da Rücksicht, auch wenn wir bei den ganzen Vorbereitungen schon sehr weit waren und es deshalb keine leichte Entscheidung für den Vereinsvorstand war.“
Käme es ab Montag vor der Demo zu einer Absage, etwa durch ein Verbot, weil externe Einsatzanforderungen die notwendigen Polizeikräfte binden würden, entstehen dem Verein Kosten, die sich dann nicht mehr verhindern lassen.
Und medial wird das erste Juli-Wochenende in jedem Fall vom Abschied von Helmut Kohl dominiert werden.
Zum Vorschlag der Namensgebung „Helmut-Kohl-Brücke“ äußert sich das Aktionsbündnis wie folgt:
Für die faktische Bedeutung der Brücke ist es eine Auszeichnung, da bisher auch zum Beispiel der Vorschlag im Raum steht, den Frankfurter Flughafen nach dem Altkanzler zu benennen. Und da es eben geographisch bedingt keine Brücke über einen bedeutenden europäischen Strom gibt, die die Pfalz mit Frankreich verbinden könnte, was Kohls Einsatz für die deutsch-französischen Beziehungen und die europäische Einheit perfekt symbolisieren würde, ist die Rheinbrücke Maxau natürlich naheliegend.
Für den Vereinsvorsitzenden Steffen Weiß gibt es aber ein Bauwerk, das noch besser geeignet ist, nach dem früheren rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten und deutschen Bundeskanzler benannt zu werden: die Rheinbrücke im Zuge der A61.
„Diese Brücke liegt zwischen Kohls Heimat Ludwigshafen und seiner selbstgewählten letzten Ruhestätte in Speyer. Die Brücke wurde ab 1971 gebaut und 1974 eingeweiht. Beide Daten fallen in die Zeit der Ministerpräsidentschaft Kohls in Rheinland-Pfalz, der bei der Einweihung dabei war.
Dass seit 1974 bis heute keine einzige weitere neue Rheinbrücke zwischen der Pfalz und Baden gebaut wurde, ist dabei tragische Randnotiz,“ so Weiß.
Mit Rücksicht auf die Sommerferien in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wird die 5. Rheinbrücken-Demo verschoben auf Sonntag, den 17. September, eine Woche nach Schulbeginn in Baden-Württemberg.
Das terminliche Zusammentreffen mit der Altwörther Kerwe und dem Billigheimer Purzelmarkt hat bei der 2. Demo im Jahr 2015 mit rund 1.800 Teilnehmern nicht geschadet. Dass eine Woche später die Bundestagswahl stattfindet, wird mutmaßlich eine ganze Reihe von Politikern zur Demo locken – Reden halten wird kein Politiker, diese sollen aber sehr gerne mit Bürgern, Pendlern und Anwohnern auf der Brücke ins Gespräch kommen.
Der Verein bittet alle Freunde, Unterstützer und Kämpfer für die 2. Rheinbrücke um Verständnis für die Entscheidung.
Weitere Informationen gibt es auch laufend unter www.zweiterheinbruecke.de.