Mainz – Die Mainzer Stadtwerke AG treibt in Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz den Ausbau der Elektromobilität in Mainz und Umgebung voran.
Bei einem Pressetermin im Parkhaus „Cityport“ am Mainzer Hauptbahnhof stellten Oberbürgermeister Michael Ebling, Umwelt- und Verkehrsdezernentin Katrin Eder und Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze heute die ersten neuen Ladesäulen und Ladepunkte vor, die die Mainzer Stadtwerke AG in den nächsten Monaten an zentralen Stellen im Stadtgebiet und in Parkhäusern installieren wird. Im ersten Schritt sollen bis Ende 2017 sechs Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten im öffentlichen Raum sowie acht Ladepunkte in vier Mainzer Tiefgaragen errichtet werden. In vermutlich sieben weiteren PMG-Parkhäusern sowie zusätzlichen Ladesäulen sollen im Jahr 2018 dann rund 20 zusätzliche Lademöglichkeiten hinzukommen. Die ersten Ladepunkte im Cityport nahmen OB Michael Ebling, Katrin Eder und Dr. Tobias Brosze zusammen mit Martin Dörnemann, Geschäftsführer der Parken in Mainz GmbH, offiziell in Betrieb.
Die Mainzer Stadtwerke hatten sich Anfang 2017 um Zuschüsse zum Ausbau der Elektromobilität aus einem neuen Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums bemüht. Der Bund stellt von 2017 bis 2020 bundesweit insgesamt 300 Millionen Euro für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Schnelllade- und Normalladestationen bereit. Insgesamt sollen mindestens 15.000 Ladesäulen errichtet werden.
Anfang Juni erhielt die Mainzer Stadtwerke AG die Förderzusage über insgesamt 64 neue Lademöglichkeiten. Das Fördervolumen des Bundes beträgt für Mainz rund 54.500 Euro, weitere 82 000 investieren die Mainzer Stadtwerke in den Ausbau der Elektromobilität in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Ein Teil der vom Bund geförderten neuen Ladepunkte der Stadtwerke-Unternehmensgruppe werden durch die Stadtwerke-Tochter Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) im Landkreis Groß-Gerau errichtet – hier beträgt die Fördersumme des Bundes 43 000 Euro und der Eigenanteil der ÜWG rund 64 000 Euro.
„Wir sind dankbar, dass durch die Unterstützung des Bundes und das Engagement der Mainzer Stadtwerke das Thema Elektromobilität in die Umsetzung kommt“
freute sich Oberbürgermeister Michael Ebling über die Förderzusage aus Berlin.
„Auch wenn die Zahl der Elektroautos derzeit mit etwa 160 reinen E-Autos und gut 400 Hybrid-Fahrzeugen in Mainz noch recht überschaubar ist, bietet die Elektromobilität in Zukunft gerade für Städte eine wichtige Option auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen und modernen Verkehrspolitik“,
sagte Ebling.
Die Mainzer Umwelt- und Verkehrsdezernentin Katrin Eder machte deutlich, dass die globalen Klimaziele ohne regenerative Energien und den Einsatz der Elektromobilität nicht zu erreichen sein werden. Eder:
„Etwa ein Drittel des Energieverbrauchs entfällt auf den Verkehrssektor. Somit bietet sich hier der ein größeres CO2-Einsparpotenzial als im Strombereich. Elektromobilität ist damit ein wichtiger Baustein der Energiewende. Im Bereich des ÖPNV haben wir nicht erst durch den Neubau der Mainzelbahn unsere Hausaufgaben gemacht, schließlich ist die Straßenbahn seit vielen Jahrzehnten in Mainz ein Aushängeschild beim Thema Elektromobilität. Nun beginnen wir damit, auch den Individualverkehr umweltfreundlicher zu gestalten.“
Ebling und Eder weisen auf die 2016 von der Stadt veröffentlichte Handlungsstrategie im Bereich der Elektromobilität für Mainz hin, in der der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine wesentliche Rolle spielt.
„Durch einen kontinuierlichen Ausbau der Elektromobilität in Mainz können die lokalen Lärm- und Luftbelastungen verringert werden. Zusätzlich stärkt der Ausbau der Elektromobilität die Innovationskraft der Stadt, der Region sowie der lokalen Wirtschaft.“
Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze sieht die Mainzer Stadtwerke AG als kommunales Unternehmen beim Ausbau der Elektromobilität in der Region in einer zentralen Rolle. Die Verknüpfung von umweltfreundlicher Stromerzeugung und Mobilität ist seit vielen Jahren Kerngeschäft der Unternehmensgruppe.
„Seit mehreren Jahren steht vorm Stadtwerke-Hochhaus in der Rheinallee eine öffentlich zugängliche Ladesäule. Wir bauen unsere Firmen-Flotte an Elektroautos kontinuierlich aus. In den vergangenen Jahren haben wir mehr als 300 Millionen Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesteckt. Und seit Herbst 2016 können alle Mainzerinnen und Mainzer bei uns wieder Ökostrom und Gas kaufen. Auch unsere Tochter Mainzer Verkehrsgesellschaft baut sehr erfolgreich das Thema Elektromobilität aus, zuletzt unter anderem mit dem Bau der Mainzelbahn.“
Daher sei es folgerichtig, dass sich die Mainzer Stadtwerke AG zum einen als Vorreiter in Mainz beim Thema öffentliche Ladeiinfrastruktur positioniert. Zum anderen verstehen sich die Mainzer Stadtwerke aber auch als Service-Dienstleister rund um das gesamte Thema Elektromobilität. Dr. Brosze:
„Daher haben wir in den vergangenen Jahren im Unternehmen das erforderliche Knowhow aufgebaut, um gemeinsam mit dem Handwerk auch Firmen bei der Installation geeigneter Ladeinfrastruktur unterstützen zu können. Auch auf Partnerschaften mit anderen kommunalen Partnern (PMG und weitere städtische Einrichtungen) wollen wir dabei bauen. Ebenso arbeiten wir an Lösungen für die Wohnungswirtschaft. Und nicht zuletzt wird unsere Vertriebsgesellschaft in absehbarer Zeit attraktive Lösungen für den privaten Bereich anbieten.“
Was ist beim Thema Ladeinfrastruktur genau geplant?
Im ersten Schritt wurde im von der stadtnahen Parken-in-Mainz Gesellschaft (PMG) betriebenen Parkhaus City-Port am Hauptbahnhof auf dem Parkdeck 4 an besonders gekennzeichneten Parkflächen 2 Wallboxen mit je einem Ladepunkt installiert. An diesen Wallboxen sind so genannte Typ 2-Stecker installiert. Mit einer Leistung von jeweils 22 Kilowatt dauert das Laden eines Elektroautos an diesen Ladepunkten unge-fähr 2-4 Stunden, je nach Ladeleistung und Ladefähigkeit des Autos.
Für die Nutzer dieser Wallboxen entstehen außer den normalen Parkgebühren der Parkhäuser in der Anfangszeit keine zusätzlichen Kosten – das Stromtanken ist bis Ende des Jahres 2017 zunächst kostenlos. Dr. Brosze:
„Wir sehen dieses Gratis-Angebot in der Anfangszeit auch als zusätzliche Anschubunterstützung für die Elektromobilität.“
2018 wird es dann entsprechende Ladetarife geben.
„Die Parken in Mainz GmbH fördert schon seit vielen Jahren das Thema Elektromobi-lität in den PMG-eigenen Parkhäusern. Sowohl im Rathaus Parkhaus als auch im Parkhaus Schillerplatz haben wir bereits frühzeitig Parkraum mit Lademöglichkeiten für unserer Dauerparker angeboten. Zusammen mit den Mainzer Stadtwerken gehen wir nun den folgerichtigen Schritt zu Schnell-Ladestationen auch für Kurzparker, wie sie jetzt von den Mainzer Stadtwerken angeboten werden. Es ist eine sehr fruchtbare Kooperation und unser gemeinsamer Beitrag zur Energiewende: Wir stellen den Parkraum und die Mainzer Stadtwerke die Ladestation“,
so Martin Dörnemann, Geschäfts-führer der pmg. Da auch die entsprechende Stromkapazität vor Ort abrufbar sein muss, werden zunächst die Parkhäuser Kronberger Hof und CityPort mit den Ladesta-tionen ausgestattet. Sukzessive folgen dann – sobald die technischen Voraussetzungen gegeben sind – auch die anderen Innenstadt-Parkhäuser.
Gratis ist der Strom zunächst auch an den geplanten neuen Ladestationen im Stadtgebiet. Diese Stationen werden zunächst bis Ende 2017 frei zugänglich sein, die ersten beiden Stunden ist auch das Parken an der Station gratis. Es ist dabei keine Voranmeldung notwendig: Ankommen, parken, Stecker einstecken, Auto verriegeln, losla-den. Voraussichtlich ab 2018 wird das Laden auch hier nur noch gegen Bezahlung angeboten.
2017 ist zunächst die Errichtung von sechs öffentlichen Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten zu je 22 kW in der Mainzer Altstadt geplant.
Die Standorte dieser Ladestationen:
1. Reichklarastraße
2. Heugasse
3. Kaiser-Friedrich-Straße
4. Holzstraße
5. Fischtorplatz
6. Balthasar-Maler-Platz
Zusätzlich zum City-Port stehen außerdem bereits die PMG-Parkhäuser am Kronberger Hof, am Schillerplatz und am Rathaus fest, in denen 2017 weitere Wallboxen installiert werden sollen. Für 2018 sind dann weitere Ladestationen im öffentlichen Raum sowie in PMG-Parkhäusern vorgesehen.