Kaiserslautern – Genau 63 Jahre nach dem „Glückstag des Deutschen Fußballs“, dem Wunder von Bern, wurde nun ein Gedenkstein für Werner Kohlmeyer auf dem Hauptfriedhof in Kaiserslautern eingeweiht.
In einer Feierstunde mit zahlreichen Gästen aus Sport und Politik, zu denen auch der ehemalige Weggefährte Horst Eckel zählte, wurde im Beisein von Kohlmeyers Familie dem ehemaligen Nationalspieler und Fußballer der legendären Fritz-Walter-Elf gedacht. In ihren Grußworten erinnerten Hans Walter, Vorstand der Initiative Leidenschaft, Fritz Walter Museum Kaiserslautern e.V, und Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt an Werner Kohlmeyers herausragenden fußballerischen Leistungen und ihre Bedeutung für Kaiserslautern und die ganze Nation.
Wie Hans Walter ausführte, sei Kohlmeyer nicht nur ein Fußballer, sondern auch ein sehr erfolgreicher Leichtathlet gewesen. In seiner aktiven Zeit als Fußballspieler hätte er mehr als 300 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Kaiserslautern absolviert und insgesamt 51 Spiele mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft bestritten. Als Stammspieler sei er mit der Fritz-Walter-Elf 1951 und 1953 Deutscher Meister geworden. Sein größter sportlicher Erfolg gelang ihm allerdings beim Endspiel der Fußball-WM 1954, als er mit der Elf von Sepp Herberger gegen die bis dahin als unbesiegbar geltenden Ungarn im schweizerischen Bern Weltmeister wurde.
„Mit seinen Kameraden hat Werner Kohlmeyer damals etwas ganz Ungewöhnliches geleistet und sich auf der Torlinie mehrmals als Retter in höchster Not erwiesen“,
so Walter. Der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft hätte eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf das Deutschland der Nachkriegszeit und auch das Wirtschaftswunder gehabt.
„Endlich hatten die Menschen in Deutschland wieder Grund zur Freude.“
Unglücklicherweise läutete Kohlmeyers größter sportlicher Triumph gleichzeitig seine persönlichen Niederlagen ein, an deren Folgen der einstige Held von Bern viel zu früh im Alter von nur gerade 49 Jahren verstarb.
Auch Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt ging in ihrer Ansprache auf die großen sportlichen Leistungen Werner Kohlmeyers ein. Aus dem damaligen Erfolg hätte nicht nur Kaiserslautern, sondern ganz Deutschland Kraft und Mut geschöpft.
„Die Helden von Bern sind in der Tat unvergessen“,
meinte die Bürgermeisterin. „Wir sind in Kaiserslautern stolz darauf, dass damals fast die Hälfte der Spieler der Siegermannschaft aus den Reihen unseres 1. FCK stammte.“ Der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 und auch die zweifache Deutsche Meisterschaft seien Ereignisse gewesen, von denen die Stadt und Generationen von Menschen noch heute zehren und die die heutige Westpfalzmetropole zur Fußballstadt gemacht haben. Bürgermeisterin Dr. Wimmer-Leonhardt bedankte sich bei der Initiative Leidenschaft, die den Gedenkstein für Werner Kohlmeyer initiiert und zusammen mit der Friedhofsverwaltung gesetzt hatte.
„Ich freue mich, dass Werner Kohlmeyer endlich auch hier auf unserem Hauptfriedhof die Würdigung erfährt, die ihm zusteht und hoffe, dass viele Menschen den Weg hierher finden.“
Der Gedenkstein für Werner Kohlmeyer steht auf dem Kaiserslauterner Hauptfriedhof im Gräberfeld 27. Er ist auf eine Idee der Initiative Leidenschaft, Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern e.V., zurückzuführen. Realisiert werden konnte diese Dank der Spendengelder der Kulturstiftung des Deutschen Fußballbundes, des Sportbundes Pfalz, des 1. FC Kaiserslautern, der Initiative Leidenschaft sowie einiger Privatpersonen.