Mannheim – Mit ihrem Jahresbericht 2016 „Das Jahr in der Stadtbibliothek Mannheim“, der ab sofort in gedruckter Form vorliegt, zieht die Stadtbibliothek Mannheim eine insgesamt positive Bilanz aus der Arbeit des vergangenen Jahres. Der Bericht zeigt, dass das breit gefächerte Angebot von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird. Vor allem die Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder finden regen Zulauf – mit steigender Tendenz. „Unsere Bibliothek ist heute nicht nur in der Stadt als profilierter Bildungspartner geschätzt, sondern auch überregional für ihre Bemühungen im bibliothekspädagogischen Bereich als herausragend anerkannt“, hob Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb bei der Präsentation des Jahresberichts im Rathaus hervor.
Dem leichten Rückgang bei den Entleihungen und bei der Zahl der als Leser angemeldeten Menschen – einem bundesweiten Trend – steht die Tatsache entgegen, dass z.B. in der Zentralbibliothek regelmäßig alle dort vorhandenen Lern- und Arbeitsplätze gut genutzt werden Knapp eine Million Menschen haben im Jahr 2016 die Stadtbibliothek betreten, „das zeigt, wie wichtig es den Menschen nach wie vor ist, in einer Bibliothek physisch anwesend zu sein und das vorhandene Angebot zu nutzen“, erklärte der Leiter der Mannheimer Stadtbibliothek, Dr. Bernd Schmid-Ruhe.
Die drei großen Aufgabenbereiche der Stadtbibliothek, die Sprach-, Lese- und Literaturförderung, die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz und die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Aufenthaltsraum für die Begegnung von Menschen, werde hervorragend abgedeckt, betonte Bürgermeisterin Freundlieb. Zudem habe die Einrichtung ihre Angebote an die veränderte Medienwelt angepasst: „Hier sind gute Antworten auf die Frage gefunden worden, wie in einer zunehmend digitalen Lebenswelt die Werte, Ziele und Ideale einer Stadtbibliothek aufrechterhalten werden können“, so Freundlieb.
Besonders lobend hob die Bürgermeisterin hervor, dass die Bibliothek auch hinsichtlich der Integration von Flüchtlingen Verantwortung übernommen habe: „Für diese Menschen, deren sprachliche und kulturelle Qualifizierung von größter Bedeutung ist, sind nicht nur die Fortführung der Angebote im Rahmen von „Colibri“ (colorful library), sondern auch neu entwickelte Formate, etwa die Willkommensschule im Benjamin-Franklin-Village oder vielfältige Veranstaltungen z.B. in den Zweigstellen Vogelstang oder Käfertal, von größter Bedeutung.“
Aus einer Befragung im Zeitraum Ende 2016 bis Anfang 2017 geht hervor, dass bei 56 Prozent der Kinder, die die Stadtbibliothek nutzen, entweder ein Elternteil oder beide Eltern nicht in Deutschland geboren sind. „Das heißt, dass die Bibliothek in der Breite der Bevölkerung angekommen ist“, erklärte Bibliotheksleiter Schmid-Ruhe. Dieses Ergebnis sei vor allem auf die sehr gute Vernetzung mit anderen Bildungseinrichtungen zurückzuführen, für die die Bibliothek im letzten Jahr mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet wurde.
Bei der Präsentation des Jahresberichts kam auch die Standortfrage zur Sprache. „Vor allem durch die Aufteilung auf zwei Häuser in der Innenstadt, aber auch durch bauliche Mängel und die mangelnde Barrierefreiheit im Dalberghaus wünschen wir uns für eine so wertvolle städtische Einrichtung eine andere Unterbringung, die der Rolle der Stadtbibliothek gerecht wird“, so Freundlieb. „Wir hoffen, dass wir im weiteren Verlauf dieses Jahres eine Antwort auf die Frage nach der räumlichen, aber auch inhaltlichen Zukunft unser Stadtbibliothek geben können.“