Dahn – Mit Schienenbusfahrten als Sommeraktion in den rheinland-pfälzischen Schulferien, erinnert der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV Süd) an die erfolgreiche Reaktivierung der Wieslauterbahn vor 20 Jahren.
Montags bis freitags pendelt der Nostalgietriebwagen fünfmal pro Tag in einem angenäherten Zwei-Stundentakt auf der beliebten Ausflugszugstrecke im Dahner Felsenland. In Hinterweidenthal Ost besteht jeweils Anschluss an die DB-Züge der Queichtalbahn, die deshalb, passend zu den Pendelfahrten, mehrere außerplanmäßige Halte einlegen. Selbstverständlich gelten alle regulären Fahrkarten der DB und der Verbünde VRN und KVV – ohne Nostalgiezuschlag.
Die erste Zugfahrt startet am Morgen in Bundenthal-Rumbach um 10:00 Uhr, der letzte Zug erreicht den Endbahnhof der Wieslauterbahn gegen 19:00 Uhr. Die Fahrzeit beträgt jeweils rund 30 Minuten, wobei alle Zwischenhalte bedient werden. In Hinterweidenthal Ost hat der Schienenbus unmittelbar Anschluss an die Regionalbahnen der DB Regio in Richtung Landau mit Halten unter anderem in Hauenstein an der Schuhmeile und Annweiler. Bei den Regionalbahnen in der Gegenrichtung, also von Landau nach Hinterweidenthal, besteht ebenfalls am Bahnhof Ost nach kurzer Wartezeit Anschluss ins Wieslautertal.
Mit den Schienenbuspendelfahrten wollen die Partner den Urlaubsgästen, aber auch der Bevölkerung in der Südwestpfalz ein außergewöhnliches Mobilitätsangebot unterbreiten: „Die Fahrten werden eine kleine Zeitreise sein, denn der eingesetzte Zug ist weitgehend baugleich mit den Fahrzeugen, die bis zur Einstellung des regulären Verkehrs im Jahr 1966 eingesetzt wurden. Besonders schön ist, dass die Züge nicht nur an einem Wochenende fahren, sondern an Werktagen. Damit werden Fahrten zum Beispiel nach Hauenstein, Annweiler oder Landau möglich“, erklärt der Landrat des Kreises Südwestpfalz, Hans Jörg Duppré.
Der reguläre Nahverkehr im Wieslautertal wurde schon 1966 eingestellt – trotz massiver Proteste der Bevölkerung. Die frühere Bundesbahn schickte noch bis 1975 den traditionsreichen Bundenthaler als Ausflugszug auf die Strecke, den sie dann Mitte der 1990er Jahre komplett stilllegen wollte. Doch die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, die Eisenbahnfreunde Dahn sowie der ZSPNV Süd retteten die Strecke und führten 1997, also vor 20 Jahren, den sonntäglichen Zugverkehr wieder ein. Seit dieser Zeit wird das Angebot behutsam ausgebaut. Mit dem Felsenland-Express aus Karlsruhe wurde sogar ein komplett neues Angebot eingeführt.
Dabei arbeiten der ZSPNV Süd, die Eisenbahnfreunde Dahn, die Albtalbahn aus Ettlingen (zuständig für die Schienenstrecke) und die Gebietskörperschaften einschließlich der Tourist-Informationen Dahner Felsenland und Hauenstein sowie dem Landkreis Südwestpfalz eng zusammen.
Zusätzliche Hinweise:
Am 19. und 26. Juli fährt der Mittwochs-Bundenthaler von Neustadt/W bis Hinterweidenthal Bahnhof und nicht ins Dahner Felsenland, weil dort aus betrieblichen Gründen nur ein einzelner Zug unterwegs sein darf.
Am Wochenende 22./23. Juli macht der Schienenbus samstags und sonntags Pause. Dann fahren der Bundenthaler mit modernen Triebwagen der DB Regio sowie der Felsenland-Express mit dem beliebten historischen Esslinger nach dem üblichen Fahrplan mit Durchbindungen von und nach Karlsruhe bzw. Neustadt.
Wegen der beengten Platzverhältnisse ist die Mitnahme von Fahrrädern nur in Ausnahmefällen möglich, die Barrierefreiheit ist bei historischen Fahrzeugen grundsätzlich nicht gegeben.
Fahrausweise sind im Vorverkauf an den Fahrausweisautomaten (z.B. im Warteraum Hinterweidenthal Bahnhof an der Queichtalbahn) oder im Internet auf den Seiten des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar erhältlich (https://www.vrn.de/tickets/ticketkauf/onlineticket/).
Die genauen Fahrzeiten sind unter www.der-takt.de sowie auf den Seiten des VRN (www.vrn.de) veröffentlicht.