In Baden-Württemberg findet vom 14. bis 21. Juli 2017 die erste Aktionswoche Geodäsie statt. Unter dem Motto „Faszination Erde – Deine Zukunft“ zeigen Geodäten im ganzen Land, was sie für die Gesellschaft leisten und was ihr Beruf zu bieten hat. Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Auch das Vermessungsamt und das Amt für Flurneuordnung des Rhein-Neckar-Kreises beteiligen sich an der Aktionswoche: Am Mittwoch, 19. Juli 2017, findet in der „alla hopp!“-Anlage Sinsheim (Wiesentalweg 3, 74889 Sinsheim) von 11 bis 17 Uhr ein Aktionstag Geodäsie statt.
Zudem werden dort um 13 Uhr Luz Berendt (Präsident des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg), Joachim Bauer (Stellvertreter des Landrats des Rhein-Neckar-Kreises) sowie Jörg Albrecht (Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim) den ersten Kontrollpunkt für Navigationsgeräte im Rhein-Neckar-Kreis einweihen.
Mithilfe dieses amtlich vermessenen Kontrollpunktes kann man recht einfach feststellen, wie genau der GPS-Empfänger im Smartphone oder das mobile Navigationsgerät funktioniert. „Alle Besucher können daher gerne ihr Navigationsgerät oder Smartphone mitbringen. Denn nach der Einweihung besteht die Gelegenheit, unter fachmännischer Anleitung die Genauigkeit des Gerätes zu überprüfen“, sagt Joachim Bauer, der als Dezernent für das Vermessungsamt und das Amt für Flurneuordnung zuständig ist. Die Einweihung des Kontrollpunktes findet statt im Rahmen eines Aktionstages, den die beiden Ämter organisiert haben und der unter dem Motto „get INSPIREd – Geodäsie…und ich?“ steht.
„Geodäten sind gefragte Ansprechpartner“
Wo steht mein Haus? Wie weit ist es bis nach China? Wie groß ist Grönland? Wie entsteht eine Karte? Warum ist Geodäsie so wichtig für unser Leben? Was hat Geodäsie mit GPS, Highspeed-Internet, autonomem Fahren oder Verbrechensbekämpfung zu tun? Wie wird man Geodät? Und was hat das eigentlich mit mir zu tun? „Antworten auf diese Fragen und viele weitere Informationen gibt es an diesem Tag auf der „alla hopp!“-Anlage Sinsheim“, verspricht Martin Ernst, Leiter des Vermessungsamtes. „Geodäten sind mehr denn je gefragte Ansprechpartner, denn für Zukunftsfragen wie die Landentwicklung oder Digitalisierung ist die Geodäsie unverzichtbar“, ergänzt sein Kollege Lothar Schlesinger, Leiter des Amtes für Flurneuordnung.
Beide Ämter kooperieren beim Aktionstag in Sinsheim bei zwei spannenden Projekten mit dem Wilhelmi-Gymnasium und dem Max-Weber- Wirtschaftsgymnasium. Die Projektergebnisse und weitere Infos zum Thema Geodäsie werden am Mittwoch, 19. Juli 2017, von 11 bis 17 Uhr in der „alla hopp!“-Anlage präsentiert. Schülerinnen und Schüler sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger können in dieser Zeit Geodätinnen und Geodäten über die Schulter schauen und selbst ausprobieren, wie man in diesem Zukunftsberuf arbeitet.
Hintergrundinformationen:
Die Aktionswoche Geodäsie vom 14. bis 21. Juli 2017 findet in Baden- Württemberg zum ersten Mal statt. Hinter der Aktionswoche stehen die geodätischen Verbände, Institutionen, Berufs- und Hochschulen, Universitäten, Behörden, Kommunen, Firmen und Ingenieurbüros aus ganz Baden-Württemberg. Träger ist der DVW Baden-Württemberg e.V.
Der Beruf des Geodäten ist sehr vielschichtig. Eine aktuelle Definition des Begriffs Geodäsie kann wie folgt gegeben werden: Gegenstand der Geodäsie ist die Vermessung und Visualisierung unserer Umwelt, die Analyse ihrer räumlichen und zeitlichen Veränderungen und die Verwendung dieser Informationen für vielfältige Aufgaben in Gesellschaft und Wissenschaft. Moderne Geodäsie als Disziplin der Geowissenschaften trägt wesentlich bei zur Erfassung und Gestaltung des globalen Wandels im System Mensch-Erde. Die Geodäsie ist eine Ingenieurwissenschaft; Geodäten sind interdisziplinär arbeitende Ingenieure.
Was bedeutet INSPIRE?
INSPIRE soll die Nutzung von Geodaten in Europa erleichtern. INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe (INSPIRE) ist das Vorhaben der Europäischen Union (EU) für eine gemeinsame Geodateninfrastruktur in Europa. Die EU will damit gemeinschaftliche umweltpolitische Entscheidungen unterstützen. In der Praxis fordert INSPIRE eine einheitliche Beschreibung der Geodaten und deren Bereitstellung im Internet, mit Diensten für Suche, Visualisierung und Download. Auch die Daten selbst müssen ein einheitliches Format aufweisen.