Sinsheim. Sommer oder Winter – am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar sind die weltbesten AthletInnen 365 Tage im Einsatz. An diesem Wochenende bekam mitten im Hochsommer das aktuelle Winterteam für die Olympischen Spiele 2018 in Südkorea besondere Aufmerksamkeit.
In der Thermen- und Badewelt Sinsheim wurden – erstmals überhaupt in der regionalen Olympiateam-Geschichte – Winterathleten in ein Auswahlteam berufen, für die besondere kommunikative Maßnahmen getroffen werden, vor allem aber, für die besondere Fördermittel bereitgestellt werden. So freute sich beispielsweise die Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl über Unterstützung zum Trainingslager. „Im Eiskunstlauf muss man als Athletin immer große Eigenanteile übernehmen, wenn es im Trainingslager, neue Kür-Outfits oder Sondermaßnahmen geht. Da bin ich wirklich sehr dankbar, dass das Team Pyeongchang in Rhein-Neckar einen Teil übernommen hat und ich auch an einem nicht so klassischen Wintersport-Standort super unterstützt werde.“ Die Mannheimerin darf sich berechtigte Hoffnungen machen, den bereits gesicherten Quotenplatz für Deutschland nächstes Jahr zu besetzen und nach Sotchi ihre zweite Olympia-Teilnahme perfekt zu machen.
Die gebürtige Wieslocherin Laura Grasemann, die am Heidelberger Gymnasium Englisches Institut ihr Abitur abgelegt hat, war bereits in Sotchi 2014 als Buckelpisten-Freestylerin dabei. Obwohl sie inzwischen alpennah in München studiert, nutzt sie regelmäßig die Gelegenheit, in der Heimat am OSP in Heidelberg zu trainieren und ihre Familie zu besuchen. „Super, dass es jetzt auch für Winterathleten besondere Fördermaßnahmen gibt. Wir Freestyler bekomme nicht viel Unterstützung und tragen einen Großteil der Kosten selbst. Das kommt im internationalen Ski-Zirkus schon ein bisschen zusammen“, beschrieb die 25-Jährige die Situation.
Einzig die Eishockey-Spieler der Mannheimer Adler sind als Profi-Sportler während ihrer aktiven Karriere gut versorgt und nutzen lediglich die umfangreiche Infrastruktur am Olympiastützpunkt. Auch die Jungadler und das große Nachwuchsförderzentrum in Mannheim-Rheinau können auf die Unterstützung des OSP vertrauen, ist gerade die sportmedizinische Abteilung ein wichtiger Baustein im Spitzensport.
Daniel Strigel, Leiter des Olympiastützpunktes Metropolregion Rhein-Neckar zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit der neuen Förderung für Wintersport-AthletInnen: „Es war längst überfällig, dass es eine Gleichbehandlung von Winter- und Sommerathleten gibt. Auch wenn wir nur ein kleines Team im Winter stellen, profitieren alle ab sofort von den Fördermitteln, die uns in unserer wirtschaftsstarken Region von verlässlichen Partnern zur Verfügung gestellt werden.“
Auch wenn die Eishockey-Spieler aufgrund der zeitgleich stattfindenden Hochzeitsfeierlichkeiten von Abwehrspieler Sinan Akdag nicht persönlich zur Vorstellung erscheinen konnten, so schickten sie mit sechs hochtalentierten Jungadlern wertvollen Ersatz, der sich für Peking 2022 mitunter Hoffnungen auf eine Kaderzugehörigkeit machen darf.
Dem Team Pyeongchang gehören an:
- Laura Grasemann – Ski Freestyle
- Nathalie Weinzierl – Eiskunstlauf
- Sinan Akdag – Eishockey
- Marcus Kink – Eishockey
- Matthias Plachta – Eishockey
- Brent Raedecke- Eishockey
- Denis Reul – Eishockey
- David Wolf – Eishockey