Heidelberg – Der Besuch von Prinz William und seiner Ehefrau, Herzogin Catherine, hat die Stadt Heidelberg in einen freudvollen Ausnahmezustand versetzt. Rund 30.000 Menschen jubelten dem Paar bei seinen Stationen in der Altstadt, am Deutschen Krebsforschungszentrum und bei einem Ruderrennen von beiden Neckarufern aus zu.
Zum Abschluss ließ es sich William nicht nehmen, mit zwei kräftigen Hammerschlägen ein Bierfass anzuschlagen – und warnte zuvor freundlich-britisch die Umstehenden, dass es ein wenig schäumen könnte.
„Es war ein historischer Tag für Heidelberg und ich bedanke mich ganz herzlich bei Prinz William und Herzogin Catherine für ihren Besuch. Es war ein fantastisches Erlebnis, ihnen unsere Stadt zeigen zu dürfen. Die beiden waren sehr offen, interessiert und entspannt“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, der das Paar begleitete. „Heute ging eine Woge der Sympathie durch unsere Stadt. Zehntausende Menschen haben die deutsch-britische Freundschaft gefeiert. Die Bilder von zwei Ruderbooten, in denen Frauen und Männer aus Heidelberg und Cambridge gemeinsam mit dem Herzogspaar auf ein Ziel zusteuern und von den Zuschauern an beiden Ufern angefeuert werden, werden uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben“, sagte Prof. Würzner.
Besuch im Deutschen Krebsforschungszentrum
Der Tag in Heidelberg begann für das Herzogspaar mit einem Besuch des Deutschen Krebsforschungszentrums im Neuenheimer Feld. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßte William und Catherine, daraufhin unterhielt sich das Paar unter anderem mit Nobelpreisträger Prof. Dr. Harald zur Hausen. „Für uns alle war der Besuch des Herzogspaars ein außerordentliches Erlebnis. Dass die Royals sich für einen Besuch im Deutschen Krebsforschungszentrum entschieden haben, demonstriert den außerordentlichen Ruf der biomedizinischen Forschung in Heidelberg“, sagt Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ.
Rundgang über Marktplatz
Anschließend fuhr das Paar in die Altstadt. Auf dem Marktplatz wurden William und Catherine von Prof. Würzner und seiner Ehefrau Janine empfangen. Das royale Paar nahm sich dann 40 Minuten Zeit für einen Rundgang über den deutsch-britischen Freundschaftsmarkt. Der Herzog und die Herzogin sahen dem Heidelberger Bäcker Andreas Göbes beim Brezelbacken zu, lernten Mitglieder des Freundeskreises Heidelberg-Cambridge kennen und besuchten Marktstände der Gärtnerei Grieser aus Handschuhsheim und des Heidelberger Winzers Andreas Bauer. Bei den Machern der Limonade „Heldenpause“ ging es um eine entspannte Erfrischung, beim Stand der Bonbonmanufaktur um zuckersüßen Genuss. Das Landschafts- und Forstamt der Stadt zeigte die Vorzüge von Heidelbergs Naherholungsgebieten und die Holzskulpturen seines Mitarbeiters Jonas Roth. Die deutsch-britische Gesellschaft komplettierte den Rundgang mit einer britischen Gartenparty.
Eintrag ins Goldene Buch
Während einer kurzen Pause im Rathaus trugen sich William und Catherine mit ihren Vornamen in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein. Im sportlichen Dress trat das Herzogspaar dann wieder auf den Marktplatz und lief gemeinsam mit Prof. Würzner, Ministerpräsident Kretschmann und Cambridges Bürgermeister George Pippas Richtung Alte Brücke. In der Steingasse wurde das Paar von Hunderten Anwohnern begrüßt, die das Privileg hatten, dem Paar sehr nahe sein zu können. Nach einem kurzen Fototermin auf der Alten Brücke stiegen William und Catherine am Fuß der Brücke in zwei Ruderboote – assistiert von Ruder-Olympiasieger Filip Adamski, Mitglied des Gold-Achters von London 2012. In den Booten saßen Ruderer aus den Heidelberger Rudervereinen HRK und RGH und jeweils vier Ruderinnen aus Heidelbergs Partnerstadt Cambridge. William und Catherine nahmen als Steuermann und -frau in den Booten Platz.
Ruderregatta: Tausende Menschen an den Ufern
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich dann auch alle Wolken über Heidelberg verzogen und bei schönstem Sonnenschein absolvierte das Paar die rund einen Kilometer lange Strecke Richtung Theodor-Heuss-Brücke. Tausende Menschen an beiden Ufern feuerten die Sportler an. Im Ziel hatte dann das Boot von William einen kleinen Vorsprung. Bei der anschließenden Siegerehrung an der Wasserschachtel in der Nähe der Theodor-Heuss-Brücke erhielten dennoch alle Ruderer dieselbe Medaille.
„Das war ein historischer Tag für den Heidelberger Rudersport. Alle im Regattaverband und in den Vereinen haben sich in den vergangenen Wochen sehr angestrengt und das heutige Rennen war ein wunderbarer Lohn. William und Kate in zwei von unseren Booten – die werden wir immer in Ehren halten“, sagte Klaus Menold, 1. Vorsitzender des Heidelberger Regattaverbands.
Den Schlusspunkt des royalen Besuchs markierte dann der Anstich eines Fasses der Heidelberger Brauerei durch Prinz William, den er makellos vollendete – völlig ohne Schaum.