Frankfurt am Main – Der Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt geht planmäßig voran. Zahlreiche architektonische und handwerkliche Highlights befinden sich derzeit in den letzten Zügen. So auch die historischen Holzlaubengänge im Innenhof des „Goldenen Lämmchens“, einem ehemaligen Patriziersitz und Messehof, der originalgetreu rekonstruiert wird. Im Rahmen eines Ortstermins besuchte Oberbürgermeister Peter Feldmann am Montag, 24. Juli 2017, den „Lämmchenhof“ und überzeugte sich vom Fortschritt der Arbeiten.
„Die Bürger freuen sich auf ‚ihre‘ neue Altstadt. Woche für Woche fallen weitere Gerüste, es entstehen neue Perspektiven im Herzen Frankfurts. Allein hier im ‚Lämmchenhof‘ sind über 400 Jahre Stadtgeschichte an den Fassaden ablesbar. Neben neuralgischen Punkten wie dem Krönungsweg, der Goldenen Waage und dem Archäologischen Garten bietet die Altstadt als Ganzes die Möglichkeit, unsere eigene Stadtgeschichte neu zu erleben.“
Im Laufe der vergangenen Wochen hatte das Team der Zimmerei Eifert aus Grebenau die Stützpfeiler aus Eichenholz und die gedrechselten Baluster – die Einzelsäulen, aus denen die Balustrade besteht – auf die Baustelle gebracht und dort montiert. Gleich zwei Gebäude, das „Goldene Lämmchen“ (Hinter dem Lämmchen 6) sowie der Neubau Braubachstraße 27 besitzen an der dem Hof zugewandten Fassade jeweils einen hölzernen Laubengang.
„Den künftigen Bewohnern, aber auch den Bürgern und Gästen der Stadt, wird sich beim Betreten des ‚Lämmchenhofs‘ eine ganz eigene Welt eröffnen. Im Kleinen zeigt sich hier der Reiz der Altstadt mit ihren handwerklichen Details und der Wirkung der einzelnen Gebäude im Zusammenspiel. Ich freue mich schon sehr auf die Eröffnung der Altstadt im kommenden Jahr, wenn wir sie den Bürgerinnen und Bürgern übergeben“, sagte Feldmann.
Das Holz der Laubengänge stammt aus Zweitverwendung und ist zwischen 200 und 300 Jahre alt. Wie Geschäftsführer Dirk Eifert berichtete, überstiegen die Maße der Pfeiler das, was heute am Markt verfügbar sei. Auch sei nur gut abgelagertes Eichenholz trocken genug, um es in den Gebäuden der Altstadt einzusetzen. Die beiden Stützpfeiler, die den Laubengang des „Goldenen Lämmchens“ tragen, hätten beispielsweise 80 Jahre lang im Keller eines Sägewerks gelegen und seien erst mit dessen Abriss entdeckt worden. Nun erhalten sie im „Lämmchenhof“ eine neue Bestimmung.