Frankfurt am Main / Oberursel – Häufig sind Immobilien nicht ausreichend versichert. Das ergibt eine Überprüfung von Gebäudeversicherungen bei Mitgliedern im Verband Wohneigentum Hessen. Dabei schützen solche Versicherungen die Eigentümer vor dem finanziellen Ruin insbesondere, wenn zum Beispiel Minusgrade Wasserrohre zum Bersten bringen, Stürme Dächer abheben oder Hochwasser bzw. Starkregen die Wohnung unter Wasser setzen.
Ergebnisse der Überprüfung
„Die Überprüfung der Gebäudeversicherung bei unseren Mitgliedern ergab, dass nicht wenige Immobilien unzureichend geschützt sind“, so Rudi Bauschke, Vorsitzender des Verband Wohneigentum Hessen. Bei ca. 500 überprüften Versicherungen hatten 80% keine Elementarabsicherung, 15% nur eine Feuerversicherung und 75% waren unterversichert. Etliche Doppelversicherungen belasteten hingegen das Budget unnötig. „Gerade im Bereich der Gebäudeversicherung geht es um erhebliche Vermögenswerte“, sagt Dr. Andrea Jahnen, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen. Eine anbieterunabhängige Versicherungsüberprüfung für Hauseigentümer bietet daher die Verbraucherzentrale Hessen an.
Teure Versicherungslücken
„Unterversicherung bedeutet, dass im Schadensfall nur eine anteilige Schadenregulierung erfolgt“, resümiert Rudi Bauschke. Wenn zum Beispiel Hauserweiterungen oder Modernisierungen den Wert des Gebäudes erhöhen, sei eine Anpassung der Gebäudeversicherung unbedingt erforderlich. Bei Hauskäufen oder bei Hausüberschreibungen gehen die bestehenden Gebäudeversicherungen automatisch auf den neuen Eigentümer über, sofern nicht gekündigt wird.
Tipp an die Hausbesitzer: Kontrollieren Sie, ob die Immobilie ausreichend versichert ist. Denn bei einem Schaden am Gebäude, können Hausbesitzer auch infolge von Versicherungslücken an den Rand des wirtschaftlichen Ruins geraten.
Wichtige Versicherungen für Hausbesitzer
Unverzichtbar ist eine Wohngebäudeversicherung. Sie zahlt Schäden, die durch Feuer, Leitungswasser und Sturm entstehen. Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt, die Wohngebäudeversicherung als „gleitende Neuwertversicherung“ abzuschließen. Damit bezahlen Versicherer sogar den Wiederaufbau eines total zerstörten Gebäudes zu aktuellen Baupreisen.
Unerlässlich ist außerdem die Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Denn als Grundstücksbesitzer haftet man für Gefahren, die vom Grundstück und von angrenzenden Gehwegen und Zufahrten ausgehen. Ebenfalls wichtig: die Gewässerschadenshaftpflichtversicherung für Hauseigentümer, die einen Öltank im Keller stehen haben, und die Betreiberhaftpflichtversicherung, für diejenigen, die mit ihren Photovoltaikanlagen Strom ins öffentliche Netz einspeisen.
Der Verband Wohneigentum Hessen und die Verbraucherzentrale Hessen empfehlen, zusätzlich Schäden durch Elementargefahren wie Starkregen abzusichern, sofern eine solche Versicherung für das jeweilige Gebäude möglich und bezahlbar ist. Das Ausmaß an Schäden für diesen Bereich hat deutlich zugenommen.
Wer eine Überprüfung der Gebäudeversicherung vornehmen lassen möchte, kann sich an den Verband Wohneigentum Hessen über 0800-2181100 oder an die Verbraucherzentrale Hessen über (069) 972010-900 wenden.