Ingelheim – Das Modell der Kaiserpfalz Ingelheim, das Teil der Dauerausstellung im Museum bei der Kaiserpfalz ist, wurde kürzlich überarbeitet und aktualisiert.
Der Historische Verein stiftete das Modell im Jahr 2006 anlässlich seines 100jährigen Vereinsjubiläums. In den seither vergangenen 11 Jahren wurden bei den archäologischen Ausgrabungen der Forschungsstelle Kaiserpfalz neue Erkenntnisse zur Bauform der Pfalz gewonnen, die nun nachträglich in das Modell eingearbeitet wurden. Die wesentlichste Änderung wurde im Bereich des Heidesheimer Tores vorgenommen. Denn erst seit Abschluss der Sanierung des Denkmalbereichs Heidesheimer Tor im Jahr 2007 wissen die Forscher, dass sich an dieser Stelle zur Zeit der Karolinger ein Tor in der heutigen Wehrmauer befand. Das Tor bildete den repräsentativen Hauptzugang zur Kaiserpfalz. Das Modell zeigte an dieser Stelle bisher eine geschlossene Wand. Auch die Pfeilerhalle und Stufen, die im Frühmittelalter in den Säulengang und Innenhof der Pfalz führten, waren beim Modellbau noch nicht abgebildet worden.
Eine weitere Ergänzung des Modells wurde im Bereich des Nordflügels vorgenommen. Hierbei wurde der Altan, ein balkonartiger Vorbau vor der Nordwand, der bei den Ausgrabungen 2011 entdeckt wurde, hinzugefügt.
Mit der Umarbeitung des Modells beauftragte die Kaiserpfalz Forschungsstelle den Restaurator Thomas Flügen, der das Modell 2006 gebaut hatte. An drei Terminen arbeitete Flügen schrittweise am Aus-, Um und Einbau der neuen Modellelemente.