Ingelheim – Die Stadt Ingelheim startete zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Diakonischen Werk das Pilot-Projekt „Ausbildungs- und Berufsberatung für Flüchtlinge“. Bereits zur ersten Veranstaltung kamen 30 interessierte Flüchtlinge in das Café DIA, um sich über ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu informieren.
Im 14tägigen Rhythmus finden im Café DIA International kurze Informationsveranstaltungen mit Impulsreferaten zu unterschiedlichen Arbeitsthemen zum deutschen Arbeitsmarkt statt. Anschließend führt in den Räumlichkeiten der Diakonie Ingelheim eine Flüchtlingsvermittlerin der Arbeitsagentur Mainz Beratungsgespräche für alle Flüchtlinge mit positiver Bleibeprognose und bespricht mit ihnen ihre Möglichkeiten zur Integration in den Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt. Ziel ist es, Asylsuchende und Bleibeberechtigte schnell und passgenau an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
„Es ist notwendig, dass die in Ingelheim lebenden Flüchtlinge begleitet und unterstützt werden“, betont Oberbürgermeister Ralf Claus die Dringlichkeit dieses Projektes. „Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch arbeiten zu gehen oder eine Ausbildungsstelle zu haben. Nehmen Sie die Möglichkeit wahr auch wenn vielleicht Hürden zu überwinden sind“, ermuntert der Oberbürgermeister die Anwesenden.
Die Stadt Ingelheim bietet zusammen mit den Beratern des Diakonischen Werkes und der Arbeitsagentur für Arbeit Mainz die perfekte Hilfestellung: „Wir versuchen durch die direkten Ansprechpartner vor Ort die Hemmschwelle niedrig zu halten“, erklärt Viola Jakob-Schier, Teamleiterin der Agentur für Arbeit. Flüchtlinge, die sehr gut qualifiziert sind, sollen schnellstmöglich arbeiten dürfen. Hierbei dient die Beratung im Café DIA als erste Anlaufstelle. Es wird den Personen, die über besonders nachgefragte Qualifikationen verfügen, aufgezeigt wo diese Nachfrage besteht und wenn möglich direkt vermittelt. Um in Deutschland arbeiten zu dürfen sind ein dreimonatiger Mindestaufenthalt in Deutschland und eine positive Bleibeprognose Voraussetzung. „Liegen dann Qualifikationen vor, die in Mangelberufen wie beispielsweise Ingenieure, Ärzte oder technische Berufe, funktioniert die Vermittlung schneller“, erläutert Jakob-Schier. Die Berufserfahrungen werden mit dem deutschen Berufs- und Bildungssystem abgeglichen, schulische und berufliche Qualifikationen anerkannt und auch die deutschen Sprachkenntnisse sowie Möglichkeiten zur Förderung der Sprachkompetenzen besprochen. Ein schnelles Erlernen der deutschen Sprache ist unabdingbar. Um diese größte Hemmung zu nehmen, werden bereits zahlreiche Sprachkurse angeboten. „Diese Kombination Sprachkurs- und Arbeitsmarktangebot sind äußerst wichtig und bieten die besten Voraussetzungen um einen schnellstmöglichen Einstieg zu bekommen“, so Jakob-Schier.