Mannheim – Insgesamt 3970 mal hat die städtische Lebensmittelüberwachung Mannheimer Betrieben im vergangenen Jahr einen Kontrollbesuch abgestattet. Das waren fast 13 % und damit 470 Kontrollen mehr als im Vorjahr.
„Wir haben in den vergangenen Jahren nachhaltig in die Ausbildung von Nachwuchskräften investiert und sind stolz darauf, dass sechs unserer insgesamt zehn Kontrolleure direkt bei uns ausgebildet wurden. Jeder einzelne von ihnen hat dazu beigetragen, dass wir die Kontrolldichte im vergangenen Jahr weiter erhöhen und damit den Schutz der Verbraucher wie auch den fairen Wettbewerb unter den Unternehmen sicherstellen konnten“, bilanzierte Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht bei der Vorstellung der Bilanz für 2016. „Damit tragen wir maßgeblich zur Attraktivität Mannheims sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die zahlreichen Besucher und Pendler, die täglich nach Mannheim kommen, bei.“
Das Spektrum der Lebensmittelkontrolleure umfasste im vergangenen Jahr 6676 Betriebe, davon 5430 Lebensmittelbetriebe, einschließlich 1595 Gastrobetriebe und 90 Großküchen.
Die Zahlen des Jahres 2016 setzen den Trend der Vorjahre fort. „Es gibt noch genug zu tun, denn eine Beanstandungsquote von 63 % bei den kontrollierten Betrieben und damit nur ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr ist nach wie vor zu hoch. Dennoch sehen wir uns in unserem Handeln bestätigt, denn die Anzahl eingeleiteter Strafverfahren, die von der Lebensmittelüberwachung einzuleiten waren, ging nochmals deutlich zurück“, wie Specht hervorhebt. Im Jahr 2014 waren es noch 18, im Jahr 2015 zwölf Strafverfahren. Im Jahr 2016 hingegen wurden lediglich drei Strafverfahren verzeichnet.
Weniger positiv stellt sich die Entwicklung bei den von der Lebensmittelüberwachung erhobenen Proben dar. Hier stiegen die Beanstandungen um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 18 % bei einer Gesamtzahl von 1 485 erhobenen Proben. Acht der Proben wurden als gesundheitsschädlich eingestuft – im Jahr 2014 waren es vier, 2015 lediglich zwei.
Die Anzahl der eingegangenen Verbraucherbeschwerden erreichte nahezu das Niveau von 2014: damals wurden 228 Verbraucherbeschwerden bearbeitet, 2016 waren es 223. Dazwischen, im Jahr 2015, lag die Zahl der Beschwerden bei 166.
Leider stößt das Team der Lebensmittelkontrolleure um Teamleiterin Sissi Denefleh nach wie vor in vielen Fällen auf fehlende Einsicht bei den Verantwortlichen. „688 Mängelberichte und 898 Nachkontrollen binden einen erheblichen Anteil unserer Zeit. Hinzu kamen noch 52 Fälle, in denen wir die Behebung von Mängeln verwaltungsrechtlich durchsetzen mussten, in 32 Fällen sogar mit Zwangsgeld.“
Die Lebensmittelüberwachung hat auch Aufgaben in Bereichen, die auf den ersten Blick unerwartet scheinen. So gehört auch die Tabaküberwachung zum Aufgabenspektrum. „Mit der im Mai 2017 in Kraft getretenen Zweiten Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung ergibt sich für uns neuer Kontroll- und Aufklärungsbedarf in den Läden“, erklärt Peer-Kai Schellenberger, der die Abteilung Verbraucherschutz leitet. Demnach reicht es nun nicht mehr, dass der Kunde die Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln und Tabakprodukten beim Kauf an der Kasse sieht, sondern diese müssen bereits zuvor in den Regalen offen erkennbar sein. „Da müssen die Regale teilweise umgebaut werden, so dass sie transparent sind. Das spricht sich selbst bei großen Filialisten nicht sofort herum, so dass wir sie darauf hinweisen und die Umsetzung kontrollieren müssen.“