Frankenthal – Der Umbau des Knotenpunktes an der L 524 / L 527 von einem Kreisel in eine große ampelgesteuerte Kreuzung war notwendig geworden, um die künftig im Industriegebiet „Am Römig“ aufkommenden Verkehre neben der allgemeinen Verkehrszunahme zu steuern. Träger der Umbaumaßnahme auf den Landesstraßen L 524 / L 527 war der Landesbetrieb Mobilität Speyer.
In 2008 und 2013 hat die Stadt Frankenthal (Pfalz) im Gebiet „Am Römig“, im Kreuzungsbereich zwischen A 61 und A 650, auf der Grundlage des Regionalplanes und des Flächennutzungsplans zwei Bebauungspläne für die Ansiedlung von Industriebetrieben ausgewiesen. Ein dritter Abschnitt ist derzeit im Verfahren. Ziel war, die im Gebiet „Am Römig“ vorhandenen guten Standortbedingungen, wie zum Beispiel die günstige Verkehrsanbindung an die A 61 und die A 650 zu nutzen und Ansiedlungsmöglichkeiten für Produktions- und Logistikunternehmen zu schaffen.
Eines der wichtigsten Themen in der Planungsphase dieser Gebiete war die Betrachtung und Regelung der verkehrlichen Auswirkungen. Im Jahr 2013 wurde dazu gemeinsam mit der Stadt Ludwigshafen a.R. eine verkehrstechnische Untersuchung beauftragt. Dabei wurde die gesamte Entwicklung der potenziellen Gewerbe- und Industrieflächen auf der Gemarkung der Stadt Ludwigshafen a.R., südlich der L527, und der Stadt Frankenthal (Pfalz), nördlich der L527, betrachtet und unter verkehrlichen Gesichtspunkten, auch über die Gemarkungsgrenzen hinaus, gemeinsam von der Stadt Frankenthal (Pfalz), der Stadt Ludwigshafen a.R. und dem Landesbetrieb Mobilität Speyer beurteilt.
Das zugrunde liegende Verkehrsgutachten wurde und wird in Folge regelmäßig fortgeschrieben, zuletzt im Oktober 2016 aktualisiert.
Ein Ergebnis war, dass bei bestimmten Verkehrsbelastungen der bisherige Kreisverkehr, der zur Ansiedlung von Kartoffel Kuhn gebaut wurde, die Verkehre weiterer, sich beidseitig der L527 ansiedelnder Unternehmen, aber auch die Verkehre der eingetretenen allgemeinen verkehrlichen Zuwächse, nicht mehr aufnehmen kann. Ein Ausbau hin zu einer ampelgesteuerten Kreuzung wurde notwendig.
Der LBM hat zusätzlich aufgrund der anstehenden gewerblichen Entwicklungen eine zukunftsgerichtete überörtliche Gesamtbetrachtung der Verkehre um das Gebiet „Am Römig“ vorgenommen und die Auswirkungen modellhaft betrachtet. „Damit haben wir eine Entscheidungsgrundlage geschaffen, um die Auswirkungen der Verkehre im großräumigen Straßennetz zu beurteilen und erforderliche Maßnahmen im überörtlichen Straßenverkehr, wie z.B. an den Autobahnauf- und –abfahrten Ruchheim festzulegen,“ erläutert Kurt Ertel.
Die Städte Ludwigshafen a.R. und Frankenthal (Pfalz) haben jeweils für ihr Gemarkungsgebiet die rechtlichen Voraussetzungen für den Knotenpunktumbau geschaffen. Die Baukosten beliefen sich insgesamt auf rund 2,3 Mio. EUR, wovon das Land Rheinland-Pfalz knapp 70 % trägt.
„In eigener Trägerschaft und ohne die großzügige Kostenbeteiligung durch das Land hätte die Stadt Frankenthal diese Maßnahme nicht stemmen können“, so Oberbürgermeister Martin Hebich.
Mit Bekanntwerden der Ansiedlung von Amazon hat der Landesbetrieb die Planungen zum Umbau des Kreisels übernommen, vorangetrieben und einen wichtigen Baustein für die Herstellung der notwendigen Infrastruktur der Industrieflächen für die Städte Ludwigshafen a.R. und Frankenthal (Pfalz) geschaffen. „Durch einen hohen personellen und materiellen Aufwand mit regelmäßigen 10-Stundenschichten, Samstagsarbeit und unter Ausnutzung guter Witterungsbedingungen konnte das ehrgeizige Fertigstellungsziel 1. Oktober 2017 nicht nur erreicht, sondern deutlich unterboten werden. Für diese Leistung danke ich allen Beteiligten sehr herzlich“, so Ertel.
Oberbürgermeister Martin Hebich dankt ganz außerordentlich dem Land und dem Landesbetrieb Mobilität in Speyer, stellvertretend Herrn Staatsminister Dr. Wissing und Herrn Ertel dafür, dass der notwendige Bedarf des Verkehrsknotenumbaus für Frankenthal (Pfalz) und Ludwigshafen a.R. im Interesse aller gesehen und der Umbau so engagiert umgesetzt wurde. „Die schnelle Umsetzung, der reibungslose Ablauf durch den LBM und auch der persönliche Einsatz von Herrn Ertel ermöglichte uns die Ansiedlung eines Global Players wie Amazon, neben einer ebenso schon für uns bedeutenden Größe wie Kartoffel Kuhn als eines der modernsten Kartoffelproduktions – und Logistikzentren Europas, und unterstreicht einmal mehr die hervorragenden Standortfaktoren hier in Frankenthal (Pfalz) und in der Metropolregion“, so Hebich.
An der Stelle des bisherigen Kreisels, im Fachjargon „Kartoffel-Kuhn-Kreisverkehrsplatz“ genannt, befindet sich nun eine beampelte mehrspurige Kreuzung, bei der für Links- und Rechtsabbieger sowie für Geradeausfahrer eigene Spuren vorhanden sind. Eine neue Zu- und Ausfahrt, ebenfalls über Ampelschaltung geregelt, führt nun zum Gewerbegebiet „Am Römig“. Zudem wurde an den Zufahrts- und Abfahrtsrampen der A 650 Anschlussstelle Ruchheim durch Erweiterung der Abfahrtsrampenspuren eine verbesserte Leistungsfähigkeit hergestellt, die ebenfalls mit einer Ampelanlage versehen wird.