Kastellaun: Wenn am Wochenende (04. bis 06. Aug. 2017) wieder rund 65.000 Musikfans auf die ehemalige Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück strömen, ist das Deutsche Rote Kreuz nicht weit.
Seit mehr als zwanzig Jahren ist die Nature One auch für die vielen Rotkreuzler eine Art zuhause auf Zeit geworden – passend zu dem diesjährigen Motto „we call it home“. Schon ab Mittwochabend sind erste Helferinnen und Helfer vor Ort. In den nächsten beiden Tagen werden jetzt noch letzte Vorbereitungen getroffen. Vorwiegend werden jetzt noch letzte Änderungen an Dienstplänen vorgenommen und Einsatzpläne aktualisiert, bevor es dann schon am Mittwochabend losgeht. Sechs Tage liegen dann vor den Rotkreuzlern. Einsatzleiter Heinz Dieter Wieß vom DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück e.V. rechnet bei gemäßigten Temperaturen mit ungefähr 2.000 Patienten, die Hilfe beim DRK suchen und medizinisch versorgt werden müssen. Aus der langjährigen Einsatzpraxis wissen die Rotkreuzler, dass sie sich auf viele kleinere Verletzungen, Erschöpfungszustände, aber auch schwerere Notfälle einstellen müssen.
Das erprobte und immer wieder angepasste Einsatzkonzept des DRK, welches gemeinsam mit dem Veranstalter erarbeitet wurde, sieht vor, dass alle Patienten auf dem Festivalgelände in einem fast 400 Quadratmeter großen Medicalcenter vom Roten Kreuz versorgt werden. Das weiße Zelt gliedert sich in einen größeren Betreuungsbereich mit rund 40 Liegen und einem Intensivbehandlungsabschnitt mit fünf Behandlungsplätzen für schwerer erkrankte oder verletzte Patienten. Diese werden hier von Notfallsanitätern, Rettungssanitätern und weiterem medizinischen Fachpersonal, sowie Notärzten stabilisiert, bis sie in den Betreuungsbereich entlassen oder in ein geeignetes Krankenhaus transportiert werden können. Dazu hält das DRK bis zu acht Rettungsfahrzeuge vor. Mehrere Einsatzteams werden während der gesamten Veranstaltung auf dem Festivalgelände präsent sein, um im Notfall schnell Erste-Hilfe vor Ort leisten zu können. Auch auf dem Campingplatz können sich die Musikfans gut versorgt fühlen. Hier sind gleich drei Behandlungsstellen des DRK, welche vor allem tagsüber einen deutlichen Zulauf erleben, wenn die Blessuren aus der Nacht schmerzen. Eine der Unfallhilfestellen ist ebenfalls als großes Medicalcenter ausgestattet.
„Es ist auch nach über zwanzig Jahren immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, wenn ein Team aus 600 Menschen so gut zusammenarbeitet. Da spielt es keine Rolle wo man herkommt, welche Qualifikation man besitzt oder an welcher Position man eingesetzt ist. Für uns alle zählt nur eines: gemeinsam sechs schöne Tage auf der Nature One erleben und die Patienten fachlich und menschlich gut zu versorgen,“
schildert DRK-Einsatzleiter Heinz-Dieter Wieß seine Erwartungen an das Großereignis.
„In Zeiten von steigendem Sicherheitsbedürfnis bei Großveranstaltungen sind wir beim DRK sehr froh, dass die Kooperation mit dem Veranstalter I-Motion seit Jahren völlig reibungslos und unkompliziert verläuft. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und allen anderen Beteiligten Behörden ist sehr partnerschaftlich und wir können uns aufeinander verlassen. Dies ist nicht selbstverständlich,“
freut sich der langjährige DRK-Einsatzleiter.
Im Notfall erreichen Besucher das Rote Kreuz über den Notruf 112 oder an einem der Behandlungszelte. Auf dem Festivalgelände befindet sich das Behandlungszelt nördlich von Bunker 6. Damit Notfälle schnell koordiniert und versorgt werden können, ist die Einsatzleitung des DRK auf der Nature One über Digitalfunk mit der Integrierten Leitstelle Bad Kreuznach verbunden. So können Notrufe über 112 direkt an das DRK auf der Nature One weitergegeben werden.