Heidelberg – Das Herz der Bahnstadt fängt schon bald an zu schlagen: Die Arbeiten zum neuen Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ am Gadamerplatz im Zentrum des neuen Stadtteils laufen auf Hochtouren und befinden sich in der Endphase. Zum Schuljahresbeginn im September sollen hier die ersten Mädchen und Jungen in der Grundschule lesen und schreiben lernen sowie in der angeschlossenen Turnhalle am Sportunterricht teilnehmen. Die Jüngeren werden ab Oktober wenige Meter weiter in der Kindertagesstätte spielen. Die dritte Komponente von B³, das Bürgerhaus, soll zum Jahresbeginn 2018 eröffnen.
„Schon jetzt ist deutlich zu sehen: Die Bürgerinnen und Bürger aus der Bahnstadt und aus ganz Heidelberg dürfen sich auf einen ganz besonderen Gebäudekomplex freuen – auf einen Ort der Bildung und erstklassigen Kinderbetreuung, des Treffens und Austausches zwischen allen Generationen mitten im Herzen der Bahnstadt“, sagte Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck bei einem Besuch der Baustelle am 2. August 2017 mit Jürgen Wachter von der Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG), Architekt Peter Donn, Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung, Ralf Krapp, Leiter des Amtes für Liegenschaften, sowie Matthias Heitz vom städtischen Gebäudemanagement.
„Einzigartiges und wegweisendes Konzept“
„Durch die Verknüpfung von einer Schule mit einer Sporthalle, einer Kita und einem Bürgerzentrum bietet B³ nicht nur für Heidelberg ein einzigartiges und wegweisendes Konzept, sondern wird auch darüber hinaus für die gesamte Region ein Vorzeigeprojekt“, so der Erste Bürgermeister weiter. Der Innenausbau befindet sich bei allen vier Bauteilen in der Endphase. Parallel laufen bereits die Arbeiten an den fest eingebauten Möbeln. B³ wird im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft von der BSG, einer Tochter der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbh Heidelberg (GGH), gebaut. „Mit der BSG haben wir einen starken und zuverlässigen Partner an unserer Seite, der dieses wichtige Großprojekt hervorragend umsetzt“, betonte Odszuck.
Geplant ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Kita und der Schule mit gemeinsamen Projekten, gelebter Inklusion in gemeinschaftlich genutzten Räumen und einer Raumkonzeption, die neue Lehr- und Lernformen unterstützt. Durch die Verknüpfung entsteht ein fließender Übergang von vorschulischer zu schulischer Bildung. Das Ganztageskonzept der Schule mit ergänzendem Betreuungsangebot soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Bewohner unterstützen. Die Grundschule ist aktuell übergangsweise an der Graf von Galen-Schule im Pfaffengrund untergebracht und wird zum neuen Schuljahr umziehen. Damit die Kinder die Schule sicher erreichen können, wird der Lange Anger am Gadamerplatz durch Poller unterbrochen und somit eine Durchfahrt für Autos verhindert. Zunächst wird ab Schuljahresbeginn eine Ampel den gefahrlosen Übergang ermöglichen, da die Poller erst mit Aufhebung der Vollsperrung des Czernyrings umgesetzt werden können.
In der Kita sind vier Gruppen mit insgesamt 60 Betreuungsplätzen geplant: 20 stehen für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung, 40 für Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung. Sie ist bereits die fünfte Kita, die in der Bahnstadt in Betrieb gehen wird – daneben befinden sich vier weitere Kitas im Bau oder in der Planung. Ein Bürgerzentrum mit öffentlichem Café, Mehrzweckräumen und einem Bürgersaal wird der neue Mittelpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Bahnstadt. Da für das Bürgerzentrum noch Abstimmungen mit dem künftigen Betreiber – voraussichtlich der Stadtteilverein Bahnstadt e.V. – notwendig sind, wird das Zentrum vermutlich Ende 2017 fertiggestellt und zum Beginn des neuen Jahres eröffnet.
Der Gadamerplatz befindet sich ebenfalls kurz vor der Fertigstellung: Er wird eine hohe Aufenthaltsqualität bieten, unter anderem durch Liegewiesen, einen großen Platzbaum und eine topographische Landschaft zum Spielen. Der südliche Platzbereich soll zudem in Zukunft den Wochenmarkt beherbergen. Insgesamt 140 Stellplätze sollen Radfahrern zur Verfügung stehen.