Ludwigshafen – Auf Initiative des Sozialreferats des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Hochschule Ludwigshafen am Rhein findet am Dienstag, dem 20. Oktober 2015 von 10.00 bis 14.00 Uhr eine Registrieraktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei statt.
Auf dem Campus der Hochschule in der Ernst-Boehe-Straße 4 in 67059 Ludwigshafen, in den Konferenzräumen 2 und 3 (A-Gebäude, EG) können sich gesunde Studierende, Hochschulangehörige aber auch Externe im Alter zwischen 18 und 55 Jahren als potentielle Stammzellspender registrieren lassen und helfen so, die Krankheit Blutkrebs zu besiegen. Normalerweise fallen für die Registrierung möglicher Spender Kosten in Höhe von 40 Euro (Stand Oktober 2015) pro Person an. Bei der Registrierungsaktion des AStA erfolgt die Registrierung kostenlos. Auch wer sich nicht typisieren lassen möchte, kann helfen: mit einer Spende auf das eigens eingerichtete Spendenkonto:
DKMS Spendenkonto
IBAN: DE94641500200005558588
BIC: SOLADES1TUB
Verwendungszweck: HSL 153
Infobox
Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs. Unter den Betroffenen sind zahlreiche Kinder und Jugendliche. Viele benötigen zum Überleben eine Stammzellspende. Einen geeigneten Spender zu finden, ist jedoch unglaublich schwer, da die Gewebemerkmale übereinstimmen müssen. Als potentielle Spender kommen gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren in Betracht. Mit einem Wangenabstrich werden bei der Registrierungsaktion die Gewebemerkmale bestimmt. Zeigen diese eine Übereinstimmung mit denen eines Patienten, folgen weitere Tests. Kommt man als Spender in Frage, gibt es zwei verschiedene Verfahren, Stammzellen zu spenden: Bei der in 80% angewendeten periphere Stammzellentnahme bekommt der Spender über einen Zeitraum von fünf Tagen den Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht, der auch natürlich im Körper vorhanden ist. Dieses Medikament steigert die Anzahl der Stammzellen im peripheren Blut, die dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden. Während der Gabe des Medikaments können grippeähnliche Symptome auftreten, ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig. Dieses Verfahren wird bei der DKMS seit 1996 angewandt. Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht belegt.
Die zweite Möglichkeit, Stammzellen zu gewinnen, ist die Knochenmarksentnahme. Hier wird dem Spender unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blutgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. In dem Gemisch befinden sich circa 5% des Gesamtknochenmarks, das sich innerhalb von etwa zwei Wochen vollständig im Körper regeneriert. Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen – ähnlich dem einer Prellung. Zur Knochenmarkentnahme bleibt der Spender für zwei bis drei Tage im Krankenhaus. Anschließend sollte der Spender nach Rücksprache mit der Entnahmeklinik zur Erholung für ein paar Tage zu Hause bleiben. Die Entscheidung, welches Verfahren zur Stammzellgewinnung beim Spender angewandt wird, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Nach Möglichkeit wird auf die Wünsche des Spenders Rücksicht genommen. Bei beiden Verfahren werden die anfallenden Kosten sowie der Verdienstausfall des Spenders übernommen.