Frankfurt am Main – Die Reihe der Soiréen am Dom startet am Donnerstag, 17. August 2017, 19:30 bis 21:30 Uhr, mit einer besonderen Buchvorstellung im Haus am Dom, Domplatz 3. Die Frankfurter „Initiative 9. November“ legt Briefe der Frankfurter Jüdin Anuta Sakheim vor, die sie unter dem Titel „Nachrichten aus dem gelobten Land“ herausgegeben hat.
Anuta Sakheim lebte mit ihrem Mann Arthur, Dramaturg und Regisseur am Schauspiel Frankfurt, bis 1931 in Frankfurt. Als ihr Mann starb, übersiedelte die Witwe Anuta mit dem Sohn Ruben nach Palästina. In Tel Aviv verdiente sie als erste Taxifahrerin mühsam ihren Lebensunterhalt. Um Ruben ein besseres Leben zu ermöglichen, schickte sie ihn zu ihren Verwandten nach New York, während sie allein in einem fremden Land zurückblieb.
In der Soirée schildert der Frankfurter Architekt DW Dreysse, wie die „Initiative 9. November“ zu den Briefen der Anuta Sakheim kam, aus denen die Schauspielerin Alice von Lindenau liest. Die Chefdramaturgin des Schauspiel Frankfurt, Marion Tiedtke, wirft einen Blick auf die Situation im Schauspiel vor und nach Beginn der Naziherrschaft. Der Eintritt ist frei.
Das Buch „Nachrichten aus dem gelobten Land – Die Briefe der Anuta Sakheim“ ist im Verlag Weissbooks.w erschienen. Es kostet 14 Euro.
Die Initiative 9. November e. V. wurde 1988 gegründet, um die jüdische Vorgeschichte des Hochbunkers an der Friedberger Anlage zu erschließen und herauszuarbeiten. An dieser Stelle hatte die Synagoge gestanden, die 1938 von den Nazis zerstört und danach mit dem Hochbunker überbaut worden war. Vielfältigen Aktivitäten wie Ausstellungen, Lesungen, wissenschaftliche Symposien, musikalische Veranstaltungen, Filmprojekte sowie Diskussionen zu aktuellen politischen Entwicklungen und eine enge Zusammenarbeit mit Zeitzeugen dient diesem Ziel.