Frankfurt am Main – Der Heilige Bartholomäus ist der Stadtpatron Frankfurts und der Namensgeber eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt, des Kaiserdoms. Einmal im Jahr, zu seinem Gedenktag, feiert die katholische Stadtkirche Frankfurt den Märtyrer und Apostel, dessen Reliquie seit mehr als 1000 Jahren im Bartholomäusdom aufbewahrt und verehrt wird.
Am Sonntag, 27. August 2017, beginnt das Stadtkirchenfest um 11 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst im Kaiserdom. Anschließend, gegen 12.30 Uhr, startet das Fest auf dem Domplatz mit Musik, Begegnung, Speisen und Getränken. Zum Abschluss am Nachmittag erhalten zwei Ehrenamtliche, die sich um das gesellschaftliche, soziale und ökumenische Profil der katholischen Stadtkirche besonders verdient gemacht haben, die Bartholomäusplakette.
Seit vielen Jahrhunderten gehört die Mainmetropole, die eher für ihre Bankentürme als für ihre Kirchtürme gerühmt wird, in eine Reihe mit bekannten Apostelstädten wie Santiago de Compostela, Rom oder Trier. Nur einmal im Jahr – am Sonntag nach dem Namenstag des Heiligen (24. August) – wird die kostbare Reliquie, die Schädelplatte des Apostels, der Öffentlichkeit gezeigt und in einer Reliquienprozession verehrt. Die Reliquie erinnert an das Leben des Heiligen, der vor rund 2000 Jahren mit Jesus durch das Heilige Land zog und als Märtyrer starb. Der Legende nach soll er in Indien, Mesopotamien und Armenien gepredigt haben. Weil er seinen Glauben bezeugte, wurde ihm bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen und er anschließend kopfunter gekreuzigt.
Zum Stadtkirchen- und Patronatsfest kommen Gläubige aus allen Teilen der Stadt in den Dom. Viele Gemeinden organisieren Wallfahrten in die Innenstadt, etwa mit dem Schiff aus Höchst und Griesheim, mit der U-Bahn aus Bornheim, Seckbach und Enkheim, mit Fahrrädern aus dem Norden und Süden der Stadt oder zu Fuß auf dem Jakobsweg aus der Pfarrei St. Jakobus im Westen.
Bartholomäusplakette für Ehrenamtliche
Abschluss des Patronatsfestes ist die traditionelle Bartholomäusvesper um 15 Uhr im Dom. Anschließend wird die Bartholomäus-Plakette verliehen. Preisträger 2017 sind Charlotte Schmidt aus der Pfarrei St. Franziskus im Nordosten der Stadt und Hans-Jürgen Winkler aus St. Bonifatius in Sachsenhausen.
Charlotte Schmidt ist ein „Urgestein“ der katholischen Kirche in Frankfurt. Bereits in den 70er Jahren war sie als Jugendliche auf Stadtkirchenebene engagiert in der Vorbereitung von stadtweiten Jugendgottesdiensten und im Stadtjugendrat. Nach einer Ausbildung zur Gemeindereferentin blieb sie der Stadtkirche ehrenamtlich verbunden, seit 1995 als Mitglied der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, der Vertretung der Stadtkirche auf gesellschaftspolitischer Ebene, im Projekt „Kirche für Arbeit“ der Frankfurter Kirchengemeinden und des Caritasverbandes, in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung KAB oder im Diözesansynodalrat, dem pastoralen Beratungsgremium des Bischofs.
Hans-Jürgen Winkler setzt sich mit seinem beruflichen Wissen als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater seit vielen Jahren ehrenamtlich zum Nutzen der Stadtkirche ein. Er ist im Vorstand des Gesamtverbandes der katholischen Kirchengemeinden aktiv, hat in der Zeit einer hauptamtlichen Vakanz sogar ehrenamtlich ohne jede Vergütung kommissarisch die Geschäftsführung übernommen. Seit 2012 gehört er auch dem Finanzausschuss des Gesamtverbandes an. Ihm ist es mit zu verdanken, dass der Gesamtverband dank guten Wirtschaftens in der Lage ist, viele stadtkirchliche Projekte in hohem Umfang zu fördern, etwa die Koselburg als Mehrgenerationenhaus für Menschen mit und ohne Behinderung oder das neu entstehende Studentenwohnheim im Nordend. Winkler ist außerdem Mitglied in der Steuerungsgruppe der beim Caritasverband angesiedelten stadtweiten Hilfenetze und im Vorstand des Hauses der Volksarbeit.