Mannheim – Unter Leitung der baden-württembergischen Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz reiste Mitte August eine 20-köpfige Delegation in die baden-württembergische Partnerprovinz Jiangsu in China. Anlass hierfür war zum einen das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und der 80 Millionen Einwohner zählenden Provinz Jiangsu und zum anderen die Eröffnung des neuen Chinabüros des Landes Baden-Württemberg in Nanjing, der Hauptstadt der Provinz Jiangsu.
„Mannheim war als einzige Stadt in Baden-Württemberg in der Delegation vertreten, was die besondere Bedeutung Mannheims mit Blick auf die deutsch-chinesischen Beziehungen unterstreicht“, betonte Erster Bürgermeister Christian Specht, der die Staatssekretärin nach Nanjing begleitete. „Mannheim hat nicht nur als einzige Stadt Baden-Württembergs eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in der Jiangsu-Provinz. Neben Zhenjiang verfügen wir zudem über eine Städtepartnerschaft mit Qingdao in der Shandong-Provinz. Wir sind damit die einzige deutsche Stadt mit zwei chinesischen Partnerstädten, die beide in besonders wirtschaftsstarken Provinzen Chinas liegen“, so Specht weiter.
Im Rahmen des „Baden-Württemberg Tags“ präsentierte sich die Stadt Mannheim dem anwesenden deutsch-chinesischen Fachpublikum und stellte die Erfahrungen der Stadt in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit heraus. Die engen Verbindungen zwischen Mannheim und dem Reich der Mitte spiegeln sich auf allen Ebenen wider: Für die exportstarke Mannheimer Wirtschaft zählt China zu den wichtigsten Absatzmärkten; zahlreiche Verbindungen existieren zwischen Mannheimer Hochschulen und ihren Partnerhochschulen in China. Aber auch auf kultureller und zivilgesellschaftlicher Ebene sind die Verbindungen vielfältig; sogar ein regelmäßiger Schulaustausch findet statt.
Erster Bürgermeister Specht erklärte den Nutzen des baden-württembergischen Chinabüros gerade auch für Mannheimer Unternehmen: „Das Chinabüro bietet in einem sogenannten Firmenpool Dienstleistungen für baden-württembergische Betriebe beim Markteintritt in China. Damit ist es gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen möglich, ihre Produkte in China zu verkaufen, ohne dass sie hierzu gleich eine eigene Vertriebsniederlassung errichten müssen.“
Mannheims Erster Bürgermeister zeigte sich mit dem Verlauf der Delegationsreise zufrieden: „Baden-Württemberg International, kurz bw-i, ist das Kompetenzzentrum des Landes für die Internationalisierung der Wirtschaft und damit auch für die wirtschaftlichen Beziehungen mit China zuständig. Dass uns bw-i nun bittet, die Wirtschaftsstaatssekretärin nach China zu begleiten, zeigt, dass unsere Strategie, Mannheim als baden-württembergisches Tor nach China zu vermarkten, voll aufgeht.“
Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Nanjing reiste Specht, der vom Leiter des Fachbereichs Internationales, David Linse, begleitet wurde, weiter nach Chongqing. Chongqing ist mit rund 37 Millionen Einwohnern eine von nur vier regierungsunmittelbaren Städten Chinas. Das im Landesinneren gelegene Chongqing ist von hoher strategischer Bedeutung für die Güterlogistik zwischen China und Europa, da die Stadt Start- und Zielpunkt des Transeurasia-Expresses ist, der China mit Deutschland verbindet. „Der von uns durchgeführte ‚Runde Tisch China‘ hat gezeigt, wie groß der Bedarf der Mannheimer Unternehmen nach einer durchgehenden Güterzugverbindung mit China ist. Die Transportzeiten sind deutlich kürzer, verglichen mit dem Schiff und deutlich günstiger, verglichen mit dem Flugzeug“, erklärte Specht. „Es ist ein echter Glücksfall, dass die Europäische Union unsere Zusammenarbeit mit Chongqing im Rahmen des Programms ‚International Urban Cooperation‘ unterstützt. Unseren ersten Besuch in Chongqing haben wir genutzt, um die Möglichkeiten für die Einrichtung einer durchgehenden Zugverbindung bis Mannheim aktiv auszuloten.“