Frankfurt am Main – Handys sind für die meisten Menschen Gold wert. Nicht wegen der besonderen Rohstoffe, die in ihnen verbaut werden, sondern als Kommunikationsmittel Nummer eins. Doch die seltenen Erze, etwa Coltan, werden unter zum Teil sklavenähnlichen Bedingungen im Kongo gefördert. Zum Schutz der von Bürgerkrieg geplagten örtlichen Bevölkerung wäre es deshalb notwendig, die Stoffe aus nicht mehr gebrauchten Handys wiederzuverwerten.
Die katholische Stadtkirche Frankfurt sammelt deshalb auf ihrem Stadtkirchenfest am Sonntag, 27. August 2017, auf dem Domplatz vor dem Kaiserdom St. Bartholomäus von 12 bis 15 Uhr ausgemusterte Handys für die Aktion „Schutzengel“ des katholischen Hilfswerks missio. Sie werden recycelt oder, falls sie noch nutzbar sind, zur Wiederverwendung aufbereitet. Von kommender Woche an gibt es außerdem eine Sammelbox im Haus am Dom, Domplatz 3.
Auch mit anderen Aktionen macht die Stadtkirche bei ihrem Fest auf die Verantwortung der Christen für die Eine Welt aufmerksam. So werden an einem Stand Äpfel von Frankfurter Streuobstwiesen frisch gepresst und mit fair gehandeltem Mangosaft einer Kooperative von den Philippinen versüßt. Es gibt eine eritreische Kaffeezeremonie, bei der Frauen aus Eritrea nach jahrhundertealtem Rezept Kaffeebohnen rösten und Kaffee kochen. Die Gesellschaft Oikocredit informiert an einem Stand über ethisch nachhaltige Geldanlagen mit fairer Rendite. Die Kamerun AG macht auf die explosive Situation in dem westafrikanischen Partnerland des Bistums Limburg aufmerksam, wo zunehmende politische Unruhen zwischen dem englischsprachigen Norden des Landes und der französischsprachigen Zentralregierung zu beobachten sind.
Mit dem alljährlichen Stadtkirchenfest erinnert das katholische Frankfurt an den Stadtpatron und Namensgeber des Doms, den Heiligen Bartholomäus, dessen Schädeldecke als Reliquie im Kaiserdom verehrt wird. Beginn ist um 11 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst, anschließend folgt ein Fest auf dem Domplatz mit Ständen, Aktionen, Musik und Unterhaltung.