Frankfurt am Main – Die 1969 im hessischen Langen geborene Malerin Corinna Mayer erhält das Atelierstipendium Bildende Kunst 2017/18 der Stadt Frankfurt. Das entschied eine Jury am Donnerstag, 24. August. Die Künstlerin schloss ihr Studium an der Städelschule in der Klasse von Hermann Nitsch im Jahr 1997 als Meisterschülerin im Fach Interdisziplinäre Kunst ab.
Zur Begründung führt die Jury aus: „Corinna Mayer ist eine Künstlerin mit hoher künstlerischer Produktivität und Präsenz im Frankfurter Ausstellungsbetrieb. Seit mehr als zwanzig Jahren entwickelt sie ihre altmeisterlich anmutende figurative Malerei konsequent in technischer und motivischer Hinsicht weiter. Mit der Prämierung dieser malerischen Position untermauert die Jury die wichtige Bedeutung des Mediums der klassischen Malerei in der Frankfurter Kunstlandschaft. Mit der Verleihung des Stipendiums an Corinna Mayer unterstützt die Jury die Künstlerin in ihren Bemühungen zur weiteren Etablierung ihrer Arbeit im nationalen und internationalen Kunstbetrieb.“
Das Stipendium wird seit 2012 im Zweijahresrhythmus ausgelobt. Es umfasst die Übernahme der Ateliermiete für zwölf Monate bis zu einem Höchstbetrag von 7000 Euro. „Das Atelierstipendium ist neben der Projekt- und Atelierförderung ein weiterer Baustein, um dem Abwanderungsdruck von Künstlerinnen und Künstlern entgegenzuwirken“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Es bietet zudem einen Anreiz für diejenigen, die sich bewusst für den Standort Frankfurt entschieden haben. Wir haben ein besonderes Interesse an einer lebendigen Basis. Uns alle bereichern die Impulse, die von unseren Künstlerinnen und Künstlern ausgehen.“ Nach Ablauf des Stipendiums soll das aktuelle Werk der Öffentlichkeit in einer Ausstellung in der AusstellungsHalle 1A in der Schulstraße präsentiert werden.
Erstmals wurde das Stipendium in diesem Jahr im Rahmen des Frankfurter Kunstsommers, der mit der App Art FFM die Vernetzung der Frankfurter Off-Szene fördert, vergeben. Die Übergabe erfolgt zum Abschluss des Frankfurter Kunstsommers am 1. September 2017 im Atelierfrankfurt.
Bewerben konnten sich bildende Künstler mit akademischem Studienabschluss, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Frankfurt haben und die mit ihrer Kunst eine wichtige aktuelle Position beziehen und so das Profil der Frankfurter Kunstlandschaft schärfen. Das Interesse gilt Künstlern, die an der zweiten Schwelle ihrer künstlerischen Laufbahn stehen. In vielen Fällen richtet sich ein förderndes Engagement an die Absolventen der Kunsthochschulen, die hierdurch häufig auch einen Anschub in die nationale und internationale Kunstszene erfahren. Aber auch Künstler, die trotz eigenwilliger, innovativer Positionen und einer kontinuierlichen Entwicklung und Ausstellungstätigkeit dennoch bis zur Lebensmitte diesen Anschluss nicht erreicht haben, soll durch dieses Stipendium eine regionale Aufmerksamkeit verschafft werden.
Insgesamt 35 Künstler waren dem Aufruf gefolgt und hatten sich beworben. Ein Fachgremium, bestehend aus Susanne Kujer, Leiterin des Referats Bildende Kunst des Kulturamtes Frankfurt, Corinna Bimboese, Leiterin des Atelierfrankfurt, Verein Atelierfrankfurt, Robert Bock, Künstlerischer Leiter der AusstellungsHalle 1A, Verein Kunst in Frankfurt, Christin Müller, Kuratorin des Künstlerhauses basis, Verein Basis, sowie Mirek Macke, Leiter des Vereins Kunstverein Familie Montez, bestimmte die Preisträgerin.