Donnersbergkreis übte den Katastrophenfall in Zementwerk Göllheim

Göllheim – Mächtige Rauchschwaden standen am vergangenen Samstag (26.08.2017) über dem Dyckerhoff Zementwerk in Göllheim. Sirenen alarmierten die Feuerwehren und zahlreiche Einsatzfahrzeuge aus dem gesamten Landkreis machten sich auf den Weg nach Göllheim. Was wie eine große Brandkatastrophe aussah, war die diesjährige Katastrophenschutzübung des Donnersbergkreises. Gleichzeitig erfolgte die jährliche Überprüfung der Wehren aus der Verbandsgemeinde Göllheim.

Schon kurz nach der Alarmierung war die eigene Betriebsfeuerwehr schnell vor Ort, es folgten weitere Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung. Da der Brand eines Reifenlagers eine nicht ganz übliche Herausforderung für die Feuerwehren darstellt, war es neben der Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten auch interessant zu sehen, welche Mengen an Reifen sich im Lager befinden.

Als zweites Szenario war ein Gefahrgutunfall auf dem Werksgelände in einer Lagerhalle. Aufgrund der Größe und Weitläufigkeit des Objektes war es notwendig, mehrere Einsatzabschnitte zu bilden.

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

Die Dyckerhoff GmbH ist ein internationaler Hersteller von Zement und Transportbeton. Seit 2004 gehört sie zur italienischen Buzzi Unicem Gruppe. In Deutschland betreibt das Unternehmen sieben Zementwerke und ca. 120 Transportbetonwerke. Am Standort in Göllheim beschäftigt Dyckerhoff rund 140 Mitarbeiter. Für die Herstellung des Zements werden hierzu auch Sekundärbrennstoffe wie Altreifen, Lösemittel und kommunaler Klärschlamm sowie Kohle verwendet. Das Gelände bietet mit seinen Anlagen und gelagerten Stoffen optimale Übungsbedingungen. Gerade der Brand eines Reifenlagers, wie jüngst in Ransbach-Baumbach oder vor einigen in Jahren in Rodenbach im Landkreis Kaiserslautern, zeigt, welchen Einsatz eine solche Schadenslage erforderlich machen kann. Insbesondere, wenn wie hier in der Übung angenommen, zusätzlich Gefahrstoffe auf dem Werksgelände austreten. Die Werkfeuerwehr Evonic aus Worms unterstütze die Übung mit einem Schaumtankfahrzeug mit 12.000 ltr. Schaummittel. Auch Löschfahrzeuge über die Kreisgrenze hinaus waren im Einsatz.

Ziel der Übung war es die Löschwasserversorgung über mehrere Stunden aufrecht zu erhalten. Das werkseigene Hydrantennetz mit Löschmittelvorrat wurde dabei getestet als auch das öffentliche Netz. Auch wurde Löschwasser über längere Wegstrecken gefördert und mit Tankfahrzeugen beschafft. Das im Donnersbergkreis eingeführte Warn- und Informationssystem für Mobiltelefone KATWARN wurde im Rahmen der Übung ausgelöst, um über die Übung zu informieren. Rund 200 Einsatzkräfte und Akteure aus Feuerwehr und Katastrophenschutz aus allen Verbandsgemeinden des Landkreises nahmen an der Übung teil. Im Ernstfall würden sie dem Wohl der Allgemeinheit dienen und Dienst am Menschen leisten – was in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich ist. Der Einsatz, zum Glück nur eine sehr realistische Übung, war nach gut vier Stunden beendet.

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch Einheiten aus den angrenzenden Landkreisen Kaiserslautern, Kusel und Bad Dürkheim, der Stadt Kaiserslautern und der Werkfeuerwehr der Fa. Evonik aus Worms. Aufgrund des Umfangs der beiden Schadensereignisse übernahm der Landkreis die Einsatzleitung und Kräfte der Technischen Einsatzleitung sowie der Landesfacheinheit Presse-und Medienarbeit-Teileinheit Kaiserslautern nahmen ihre Arbeit auf. Nach erfolgreichem Abschluss der Übung wurden alle Einsatzkräfte von der SEG-V versorgt.

Ein VIDEO der Katastrophenübung und weitere Fotos sind unter www.kreuznach112.de sehen.