Wiesbaden – Nachrichten/News aus Wiesbaden.
Dorél Dobocan: Künstlergespräch und Begleitbroschüre zur Ausstellung
„An der Grenze – Nahaufnahmen. Fernblicke“ heißt die Ausstellung des Malers Dorél Dobocan, die noch bis zum 8. November im Kunsthaus Wiesbaden, Schulberg 10, zu sehen ist. Am Sonntag, 11. Oktober findet um 11.30 Uhr ein Gespräch mit dem Künstler statt, bei dem auch die Begleitbroschüre zur Ausstellung vorgestellt wird. Die Moderation übernimmt Kurator Bernd Brach.
Dorél Dobocan wurde 1951 als Sohn deutscher Eltern in Temeschburg/Rumänien geboren und konnte nach Fluchtversuchen und Inhaftierung 1978 nach Deutschland übersiedeln. Er lebt mit seiner Familie in Mainz.
Motive wie das verloschene Streichholz, die Glühbirne oder der Papierflieger thematisieren in seinen Bildern seine Erfahrungen, eingesperrt zu sein. Die farbkärftigen Arbeiten künden von einer tiefen Melancholie, zugleich aber auch von der Lebensfreude des Malers.
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Verlegung des Wochenmarktes wegen Feiertag
Wegen des bevorstehenden Feiertages „Tag der deutschen Einheit“ wird der Wiesbadener Wochenmarkt auf dem Dernschen Gelände von Samstag, 3. Oktober, auf Freitag, 2. Oktober, vorverlegt.
Geöffnet sind die Stände des Wochenmarktes wie immer von 7 bis 14 Uhr. In dieser Zeit werden alle Marktbesucher die gewohnten Marktstände und das frische Warenangebot an Produkten aus dem Obst- und Gartenbau, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei vorfinden.
Ausführliche Informationen und ein Standplan des Wochenmarktes sind auch im Internet unter www.wiesbaden.de/wochenmarkt abrufbar.
Die Beschicker des Wochenmarktes und die Wiesbaden Marketing GmbH freuen sich auf zahlreiche Marktbesucherinnen und -besucher.
Selbsthilfegruppe Polyneuropathie hält wieder Treffen ab
Die Selbsthilfekontaktstelle im Gesundheitsamt teilt mit, dass sich die Selbsthilfegruppe Polyneuropathie ab sofort wieder regelmäßig trifft. Am Mittwoch, 30. September, findet von 15 bis 17 Uhr im Gesundheitsamt, Konradinerallee 11, Eingang A, Raum 0.005 im Erdgeschoss, das erste Treffen nach der Sommerpause statt.
Die Selbsthilfegruppe kommt immer am letzten Mittwoch eines Monats im Gesundheitsamt zusammen. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0611) 300106.
Kinobesuch mit dem Seniorenbeirat
Der Seniorenbeirat in der Landeshauptstadt Wiesbaden lädt am Dienstag, 13. Oktober, um 15.30 Uhr in die Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, ein. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rückblende – Film ab“ wird „Honig im Kopf“ (Deutschland 2014, 139 Min, FSK ab 6 Jahre) gezeigt. Eingeladen sind alle Altersgruppen, also nicht nur die Seniorinnen und Senioren. Der ermäßigte Eintritt beträgt 4.50 Euro; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Film: Besorgt verfolgt Niko (Til Schweiger) mit seiner Familie, wie sein an Alzheimer erkrankter Vater Amandus (Dieter Hallervorden) mehr und mehr seine Erinnerung verliert. Einzig ein Venedig-Aufenthalt vor einigen Jahrzehnten, bei dem er seine Frau kennengelernt hatte, bleibt dem ehemaligen Tierarzt stets im Gedächtnis. Weil sie fürchtet, ihr Großvater könne ins Pflegeheim abgeschoben werden, büchst die elfjährige Tilda (Emma Schweiger) mit Amandus aus und macht sich auf den Weg nach Venedig. Die Eltern heften sich an ihre Fersen und erleben selbst ein Abenteuer, das sie nicht vergessen werden.
Zentrales Bürgerbüro am 8. Oktober nachmittags geschlossen
Das Zentrale Bürgerbüro der Landeshauptstadt Wiesbaden im Luisenforum hat am Donnerstag, 8. Oktober, ab 13 Uhr geschlossen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch telefonisch nicht erreichbar. Am Freitag, 9. Oktober, stehen sie wieder wie gewohnt für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.
Willkommenskultur: Stadt dankt für große Hilfe und Unterstützung
In einer Pressekonferenz am Dienstag, 29. September, informierten Oberbürgermeister Sven Gerich sowie Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Wiesbaden und die große Hilfe und Unterstützung der Wiesbadener Bevölkerung.
Aktuelle Situation
Am Dienstag, 29. September sind 191 Flüchtlinge aus Naurod in die August-Hermann-Francke-Schule umgezogen. Oberbürgermeister Gerich kündigte an, dass in rund 14 Tagen auch das Simeonhaus bezugsfertig sei. In den beiden Gebäuden können rund 800 Flüchtlinge untergebracht werden. Damit ist es möglich, die bisher als Notunterkünfte genutzten Sporthallen in den östlichen Vororten – Nordenstadt, Breckenheim, Naurod – wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung zu stellen. „Ich danke allen Sportlerinnen und Sportlern nochmals für ihre Solidarität untereinander, und allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern für ihre Geduld. Die Sporthallen werden wieder für den normalen Betrieb zur Verfügung gestellt, sobald die genannten Gebäude sicher bezogen wurden“, so Oberbürgermeister Gerich.
Hilfe und Unterstützung
Auch Bürgermeister Goßmann bedankte sich bei der Wiesbadener Bevölkerung für die große Unterstützung und Hilfsbereitschaft: „Wir sind am 17. Juli mit der Internetseite ‚Willkommenskultur für Flüchtlinge‘ an den Start gegangen und haben – auch schon vor der aktuellen Situation – eine große Welle der Hilfsbereitschaft erfahren. Das Interesse an der Seite und der Wunsch zu helfen, sind bei den Wiesbadenern so groß, dass die Sichtung aller Angebote mehr Zeit in Anspruch nimmt und länger dauert als gedacht.“ Bereits im Juli gab es 10.867 Zugriffe auf die Seite, im August 19.365 und im September – aufgrund der aktuellen Situation – bislang 70.896.
1089 Personen haben bis heute ihre ehrenamtliche Hilfe angeboten. Da viele Mehrfachnennungen erfolgt sind, ergeben sich insgesamt 2.810 Hilfsangebote, die sich wie folgt aufteilen: Kinderbetreuung: 540; Patenschaften: 366; Dolmetscherdienste: 188; Hausaufgabenbetreuung: 590; Unterrichten im Deutschkurs: 422; Begleitdienste: 424; Handwerkliche Tätigkeiten: 123; Musik/Sport: 157.
„Selbstverständlich erhalten alle, die ein Hilfsangebot auf der Website platzieren, eine Zwischennachricht. Denn es ist wichtig, dass die Menschen erfahren, dass ihre Angebote geschätzt und mit entsprechender Sorgfalt geprüft werden. Zwischenzeitlich wurden bereits alle Personen, die sich zum Unterrichten in Deutschkursen angemeldet haben, zu einem gemeinsamen Informationsabend mit dem Freiwilligenzentrum eingeladen, der sehr gut besucht war. Das Freiwilligenzentrum führt im nächsten Schritt mit den Teilnehmern persönliche Interviews zum konkreten Einsatz durch. Ähnliche Veranstaltungen mit anderen Kooperationspartnern sind in Planung“, berichtete der Bürgermeister.
Weiterhin erreichen die Stadt zahlreiche Sachspenden, die an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden konnten. Auch einige Wohnungsangebote liegen vor und werden derzeit auf ihre Eignung geprüft. Vielfältig sind überdies die Ideen für Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten.
„Die Hilfsbereitschaft der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener hat nach der Bekanntgabe der Notunterkünfte nochmals einen deutlichen Aufschwung erfahren. Nicht nur, dass in kürzester Zeit die Bürgerinnen und Bürger in den Stadteilen bereit waren, vor Ort mit anzupacken; auch in den folgenden Tagen gingen viele Spenden für die Menschen ein, die in den Wiesbadener Notunterkünften eine erste Zuflucht gefunden hatten. Insgesamt haben sich bisher 384 Ehrenamtliche über die E-Mail Adresse und das Bürgertelefon gemeldet“, erläuterte Goßmann.
Von diesen haben insgesamt 48 Ehrenamtliche beim Sortieren der Spenden vor Ort geholfen. So wurden beispielsweise in Medenbach bisher über 1.000 Kisten gepackt und rund 500 wurden bereits an die Unterkünfte verteilt. Neben diesen Ehrenamtlichen haben sich aber auch zahlreichen Ärzte (22), die über das Gesundheitsamt der LHW vermittelt wurden sowie Dolmetscher (94) gemeldet, die die Arbeit der Helfer vor Ort in den Notunterkünften zusätzlich unterstützen.
Willkommensbörse
„Um Menschen, die helfen wollen, und Organisationen, die Hilfe anbieten und bündeln, auf kurzem Weg zusammenzubringen, führen wir in Kooperation mit dem Schlachthof am Samstag, 10. Oktober, von 11 bis 16 Uhr eine ‚Willkommensbörse für Flüchtlinge‘ durch“, kündigte Oberbürgermeister Gerich an.
Zielgruppe der Veranstaltung sind dabei nicht die Flüchtlinge selbst, sondern die große Zahl derer, die mit und für Flüchtlinge etwas tun wollen und können. Zahlreiche Institutionen und Initiativen haben bereits erste Projekte auf den Weg gebracht, damit sich Flüchtlinge schnell in Wiesbaden heimisch fühlen und zur Ruhe kommen können. Mit der Willkommensbörse möchte die Stadt Wiesbaden die Menschen, die sich engagieren möchten, mit den Institutionen und Initiativen zusammenbringen, sodass sich Bürgerinnen und Bürger direkt und auf kurzem Weg darüber informieren können, wo und in welcher Form Hilfe, Unterstützung und Spenden benötigt wird. Dazu wird in der großen Halle des Schlachthofes eine Art „Marktplatz“ aufgebaut.
„Die Institutionen wissen dabei am besten, welchen Bedarf sie für eine optimale Umsetzung ihrer Projekte haben und wo tatkräftige Unterstützung benötigt wird. Zudem soll es die Möglichkeit einer Vernetzung zwischen den Institutionen geben, um beispielsweise gemeinsam neue Projekte auf den Weg zu bringen“, so der Oberbürgermeister. Zahlreiche Institutionen haben ihre Teilnahme bereits zugesagt, so beispielsweise der Unterstützerkreis Flüchtlinge Waldstraße, der Flüchtlingsrat Wiesbaden, „Rückenwind – Fahrräder für Geflüchtete“, das Evangelische Dekanat Wiesbaden, das Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V., das Projekt „Bedarfsplattform“ und das Café Hallo.
„In den Gesprächen mit den Institutionen wurde auch deutlich, wie groß der Bedarf an solch einer Veranstaltung ist. Von daher freue ich mich, dass diese Veranstaltung auf den Weg gebracht wurde“, betonte Gerich. Institutionen, die sich eine Teilnahme vorstellen können und auch Bedarf an ehramtlicher Unterstützung haben, können sich noch bis Freitag, 2. Oktober, bei Aline van den Borg vom Bürgerreferat unter der Telefonnummer 0611 313775 melden.
„Ganz herzlichen Dank an alle Hilfsorganisationen, haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie alle Freiwilligen in unserer Stadt. Wiesbaden steht in besonderen Situationen ganz besonders fest zusammen und beweist das derzeit eindrucksvoll“, betonten Oberbürgermeister Gerich und Bürgermeister Goßmann nochmals am Ende der Pressekonferenz.