Pirmasens: Landesjazzfest – Konzert mit Trio Neuzeit & Grand Central

Trio Neuzeit (Foto: Jennifer Fey)
Trio Neuzeit (Foto: Jennifer Fey)

Pirmasens – Jazzliebhaber aufgepasst: Das Trio Neuzeit und die Band Grand Central erobern am Samstag, 09. September 2017, die Pirmasenser Festhalle. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Musikfestivals Euroclassic bringen die zwei großartigen Ensembles beim Landesjazzfest Rheinland-Pfalz eine kraftvolle Darbietung zu Gehör.

Schlagzeuger Martell Beigang, Echopreisträger und Mitglied der Band „Trio Neuzeit“, hat das Unmögliche möglich gemacht. Zusammen mit Organist Andreas Hirschmann und Kontrabassist Thomas Falke hat er eine mitreißende Crossover-Version von Carl Orffs opulentem Meisterwerk Carmina Burana geschaffen. Herausgekommen ist eine geheimnisvolle groovende Musik im Kraftfeld rhythmischer Dichte und überraschender Schönheit. Mittelalterliche Strenge trifft auf Emotionalität und Hingabe. Und Orrfs Hang zur Urkraft der Wiederholung mündet bei Neuzeit im Exzess.

Die zweite Band, Grand Central Jazz & Fusion, besteht aus Jörg Heuser (Gitarre), Thomas Bachmann (Saxophon), Sascha Feldmann (Bass) und Patrick Leussler (Schlagzeug). Gastinterpret des Abends im Forum Alte Post ist der zweifache Echo-Jazzpreisträger Sebastian Sternal (Klavier).

Soulgetränkte Saxofonklänge, fetzige Schlagzeuggrooves, gewagte Basslinien und jazzige Gitarrensounds sind die Zutaten aus denen die Musik von Grand Central gemacht wird. Anspruchsvolle Fusion-Kost, garniert mit Spielfreude und Witz machen die Band zu einem musikalischen Leckerbissen – nicht nur für Jazzfreunde. Hingehen. Zuhören. Spaß haben!
www.festival-euroclassic.eu

Auf einen Blick:

Das Konzert von Trio Neuzeit und Grand Central mit Gastinterpreten Sebastian Sternal findet statt Samstag, 9. September 2017, im Rahmen des Festivals Euroclassic, in der Pirmasenser Festhalle statt. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr. Die Tickets kosten 20 Euro. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de. Die Abendkasse in der Festhalle ist ab 18 Uhr geöffnet.

Die Ensembles:

Neuzeit

Andreas Hirschmann, dessen künstlerisches Spektrum von Theatermusik am Düsseldorfer Schauspielhaus bis zu Art-Rock mit der Kultband Hölderlin reicht und Martell Beigang, einem größeren Publikum bekannt durch seine mit Doppelplatin ausgezeichnete Arbeit mit Dick Brave & the Backbeats, kennen sich aus dem 1999 gegründeten Orgeljazz Trio „Swinger Club“, das durch vier Tonträger mit originellen Bearbeitungen von Pophits und über 250 Konzerten die Jazzcover Welle mit losgetreten hat. Irgendwann strebten sie auf Initiative ihres damaligen Bassisten Jan von Polheim nach inhaltlicher Weiterentwicklung und entdeckten die Musik Carl Orffs für sich. Nach ersten erfolgreichen Konzerten (eines davon fand im Kloster Benediktbeuern statt, dort, wo die in der Carmina Burana vertonten Schriften gefunden wurden) wurde der Wunsch geboren einen Tonträger zu veröffentlichen.
Zunächst jedoch musste die rechtliche Grundlage geschaffen werden, um das Projekt zu verwirklichen. In einem furiosen Konzert im Funkhaus des SWR in Mainz konnten letzte Bedenken seitens des Verlages ausgeräumt werden. Die Aufnahme rückte in greifbare Nähe. Doch da erkrankte Bandkollege von Polheim. Das Projekt schien vor dem Aus zu stehen. Nun, mit Thomas Falke am Bass (Mitglied des Kölner Kammerorchesters und gefragter Jazzmusiker) kam es endlich zur Studioaufnahme und das Ergebnis übertrifft die Erwartung aller.

Durch die frische Interpretation von Carl Orffs Komposition wird seine Musik auch demjenigen Hörer zugänglich, der gewöhnlich wenig Berührung mit klassischer Musik hat. Freunde des Originals sind davon genauso begeistert wie Fans zeitgemäßer Grooves und jazziger Sounds.

Andreas Hirschmann Orgeln, Stylophone, Stimme
Martell Beigang Schlagzeug, Percussion, Stimme
Thomas Falke Kontrabass, Stimme

GRAND CENTRAL feat. Sebastian Sternal

Jörg Heuser (guitar) Thomas Bachmann (sax) Sascha Feldmann (bass) Patrick Leussler (drums) feat. SEBASTIAN STERNAL (rhodes)

Diskographie:
ECHO Jazz 2016; Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2015; Neuer Deutscher Jazzpreis 2014; ECHO Jazz 2013; WDR
Jazzpreis 2007 (Köln); Concours piano jazz Martial Solal 2010 (Paris); Studienstiftung des deutschen Volkes; Studium Jazzklavier und -Komposition in Köln und Paris, u.a. bei Hubert Nuss, Joachim Ullrich, Hervé Sellin und John Taylor; langjähriges Mitglied und Dozent im Bundesjazzorchester (Peter Herbolzheimer).

Sebastian Sternal hat mit Jazzgrößen wie Dee Dee Bridgewater, David Binney oder John Riley zusammengearbeitet; Konzertreisen führten ihn bereits in die USA, nach Namibia, Südafrika, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Polen, Bulgarien und Albanien.
Jörg Heuser (guitar) studierte Jazzgitarre und Komposition an der Universität Mainz und am Berklee College of Music (Boston, MA) bei u.a. Greg Hopkins, Brett Willmott, Ken Pullig, Ray Brown, Bob Mintzer, Chuck Wayne, Joe Pass,Joanne Brackeen, Jerry Bergonzi und Pat Martino. 1993 promovierte
er über die Musik des Jazzgitarristen Pat Martino. Er hat u.a. mit Leszek Zadlo, Christopher Hollyday, Ray Brown, Snapshot, PConnection, Nightpassage, CT Beatles, Midnight Blue, Napoleon Murphy Brock, Ed Mann, Mike Keneally und Sheik Yerbouti gespielt. Er unterrichtet Jazz Harmonik und -Arrangement an der Universität Mainz und Jazzgitarre, Ensemble und Transkription an der Frankfurter Musikwerkstatt (FMW) und arbeitet ausserdem als freischaffender Dozent und Musiker.
Thomas Bachmann (sax) studierte Saxophon bei Wilson De Oliveira an der Universität Mainz und bei Dave Liebman in den USA. Er hat u.a. mit Jiggs Whigham, John Rocco, Dave Liebman, Bobby Shew, Bob Mintzer, Peter Weniger, Don Menza, Landesjugendbigband Hessen and Hartmut Hillmann’s EclecticBand gespielt. Neben Grand Central leitet er auch eine eigene Band, die BACHMANN GROUP und ist Mitglied der Frankfurt Jazz Big Band. Er unterrichtet Jazz-Saxophon an der Universität Mainz und an der FMW Frankfurt.

Sascha Feldmann (bass) studierte Kontrabass, E-Bass und Instrumentalpädagogik an der FMW (Frankfurter Musikwerkstatt) u.a. bei Hanns Höhn, Michael Demmerle und Rüdiger Weckbacher. Er spielte mit der Band At Vance Europatourneen als Vorgruppe von Rhapsody (2002) und Kamelot (2003). Hier spielte er u.a. mit Mats Leven (Ex- Yngwie Malmsteen) und Oliver Hartmann. Er unterrichtet Kontrabass, E-Bass und Ensemble an der FMW (Frankfurter Musikwerkstatt) sowie an weiteren Musikschulen im Rhein-Main-Gebiet und ist Musikpädagoge und Projektbetreuer im Jugendclub Frankfurt Praunheim. Als freischaffender Musiker arbeitet er in vielen verschiedenen Bands und Projekten.
Patrick Leussler (drums) hat u.a. mit A La Carte, Nightbirds, Cosmic Brothers, Ute Jeutter und Deep ’n‘ Back gespielt. Er leitet eine eigene private Musikschule.