Mannheim – Die Wirtschaft floriert, die statistischen Arbeitslosenzahlen sinken – doch die Armut wächst. Ein Beschäftigter müsste heute 45 Jahre lang bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Wochenstunden 11,50 €/h verdienen, um im Alter eine Rente oberhalb der Grundsicherungsschwelle von 773 €, dem Existenzminimum, zu erhalten.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband meldete in seinem Armutsbericht von Anfang März 2017, der Daten für das Jahr 2015 auswertet, dass die Armutsquote in Deutschland von 2014 auf 2015 nochmals gestiegen sei, und zwar von 15,4 auf 15,7 Prozent – ein historischer Höchststand. Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die unterhalb der Armutsschwelle leben müssen, hat laut diesem Bericht von 2005 bis 2015 um 49 % zugenommen.
Der DGB fordert mit seiner aktuellen Rentenkampagne einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. „Dazu müssen wir prekäre Arbeit und Arbeitslosigkeit bekämpfen, für gleiche Löhne von Frauen und Männern sorgen und gleichzeitig die Rente stark aufstellen. Ein stabiles und verbessertes Rentenniveau und ein starker Solidarausgleich für niedrige Renten müssen jetzt umgesetzt werden“, so Annelie Buntenbach. „Daran müssen sich alle Parteien vor und nach der Bundestagswahl 2017 messen lassen.“
Rente geht uns alle an – eine Veranstaltung mit Annelie Buntenbach, DGB Bundesvorstand
Mittwoch, 6. September 2017, 19:30 – 21:30 Uhr, Otto-Brenner-Saal im Gewerkschaftshaus, Hans-Böckler-Str. 1, Mannheim